Helden der Kreisklasse!

[Mephistopheles]

Begründung war wohl, dass man keine Manipulationen seitens eines anderen Einsiedlers ausgemacht hat. Nur Eisen hat angefragt usw. Gab aber wohl noch paar andere Widersprüche und die Strafen aus Chemnitz waren wohl auch nicht ganz im Rahmen, den man hat 

Was den Strafrahmen angeht, ist ganz einfach das Problem, dass man in der maßgeblichen Rechts- und Verfahrensordnung (RVO) des Kreisverbandes keinen Tatbestand hat, der eine Spielmanipulation betrifft. An etwas derart Krankes in der Stadtklasse hat man wohl beim Erstellen der RVO ganz einfach nicht gedacht (im Bezirksverband und Landesverband ist es meines Wissens nach übrigens nicht anders).

So bleibt als einziger Tatbestand "unsportliches Verhalten im Zusammenhang mit einem Spiel", unter den man das Problem einer Spielmanipulation fassen kann. Gemeint waren mit dieser Floskel Fälle, in denen ein Spieler zum Beispiel einen Zuschauer oder Trainer beleidigt und deswegen mit Rot vom Platz fliegt. Folglich ist der Strafrahmen mit "bis zu 8 Spielen" recht knapp gefasst.

Um den Drahtzieher einer höheren Spielsperre unterwerfen zu können, hat das Sportgericht der Stadt den Drahtzieher der Manipulationen nicht in seiner Eigenschaft als Spieler, sondern in seiner Eigenschaft als Präsident des Vereines beurteilt. Somit landete man in einem anderen Paragraphen und verhängte dort eine Sperre von einem Jahr, die man auch auf den Spielbetrieb ausweitete. Das Sportgericht war wohl der Auffassung, dass nur so eine gerechte Strafe gegeben sei.

So geht's aber nicht, meinte jetzt - wohl juristisch auch gut nachvollziehbar - das Verbandsgericht und beschränkte die Spielsperre daher auch auf die 8 Spiele.

Soweit so gut.

Fakt ist aber, dass die Sperre gegen Verein, den das Sportgericht aussprach (Sperre für 2 Jahre von den Pokalwettbewerben und Punktabzug von 25 Punkten) sehr wohl vom Strafrahmen abgedeckt ist und es ebenso gut möglich gewesen wäre, die erste Mannschaft absteigen zu lassen. Aus welchen mir unerfindlichen Gründen das Verbandsgericht aber der Auffassung war, dass auch 10 Punkte bei der Veranlassung einer Spielmanipulation (bei dessen Erfolg eine gesamte Saison auf den Kopf gestellt worden wäre!) hier eine ausreichende Strafe sein kann, geht mir aber nicht in den Kopf, zumal der Verein Einsiedel Wiederholungstäter ist, was Spielmanipulationen im Kreisverband angeht.

Ziemlich lächerliche Strafe ist das damit geworden, daran wird man sich ja auch in Zukunft messen lassen müssen.

Genau das Problem sehe ich auch. Zumal hier ein Vereinspräsident die Strippen in der Hand hielt. Was also, wen mal "nur" ein Trainer oder gar ein Spieler versucht, mal einen Sieg zu erkaufen? Dann wird's wohl nur 4 oder 5 Punkte Abzug geben. Ein Risiko also, das man durchaus angehen kann, zumal wohl kein Verein mehr so "blöd" sein wird wie Rapid und sich selbst anzeigt. Die haben mit 5 Punkte Abzug aber gleich 4 gesperrten Spielern definitiv ein größeres Problem in der kommenden Saison. 

Die 8 Spiele sind natürlich ein Witz, Präsident ist und bleibt er doch auch noch oder? 

Ja, bislang ist er vom Posten jedenfalls nicht zurückgetreten.

Damit werden ihre Chancen natürlich größer, sich für die neue Stadtoberliga (oder wie das dann heißen wird) zu qualifizieren. Platz 6 reicht aus.

Yep, für die Kreisoberliga sollte sich Einsiedel nun qualifizieren können, zumal ja Karl auch bald schon wieder mitspielen kann. Da in den ersten Wochen relativ viele Pokalrunden sind und Pokalspiele auch Pflichtspiele sind, ist er vielleicht schon ab dem 6. oder 7. Spieltag wieder on tour. Naja, wird das Verbandsgericht in Leipzig nicht interessieren.