Neuigkeiten:

Viel Spaß im Forum. :)

Hauptmenü

16. Spieltag die Niners in Bonn

Begonnen von Bulldog, Donnerstag, 11 Januar 2024, 14:36:50

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Mephistopheles

#30
Das war eines der intensivsten Spiele der NINERS, an das ich mich erinnern kann. Ein Spiel, welches auch genau so gut hätte verloren gehen können, da die Bonner schon arges Wurfpech bei ihren Dreiern hatten, von denen nicht wenige frei herausgespielt waren.

Zugleich muss man aber einmal mehr den Hut vor unseren Spielern ziehen, dass sie es zum wiederholten Mal geschafft haben, in der Crunchtime eine schrumpfende Führung doch nicht gänzlich abzugeben, sondern im richtigen Moment wieder dagegen zu halten. Gab es zuvor immer wieder bittere Turnover, wurde in den letzten 60 Sekunden dann eben doch wieder gut auf den Ball aufgepasst. Zudem waren Jonas, Wes und Aher in den letzten Minuten des Spiels nervenstark an der Freiwurflinie und brachten dann jeden Wurf im Korb unter. Doch nicht nur diese eigene Leistung und die eingangs erwähnte Dreierschwäche der Bonner waren heute spielentscheidend, sondern auch das, was Quarter Stunden vor dem Spiel schrieb:

Zitat von: Quarter am Freitag, 12 Januar 2024, 13:23:44Kann man irgendwo nachlesen wer pfeift? Das ist manchmal wichtiger für das Ergebnis als wer spielt.

Ich bin mir sicher, dass wenn heute unsere Refs vom Silvesterspiel in Berlin (Carsten Straube, Tamer Arik und Oliver Krause) die Partie geleitet hätten, Bonn als Sieger vom Court gegangen wäre. Denn das Spiel heute wurde mindestens so hart geführt wie vor knapp zwei Wochen in Berlin, doch die Referees ließen eben auf beiden Seiten sehr viel laufen, was uns am Ende wohl mehr in die Karten spielte als den Bonnern. (Ich glaube, es gab im gesamten Spiel nur zwei And-One-Freiwürfe für die Bonner.)

Was mich heute sehr gefreut hat, war zudem, wie Ongwae heute spielte. Mit einem gesunden Kajami-Keane hätte er heute vielleicht wieder ausgesetzt, so aber war er mehr als 27 Minuten auf dem Spielfeld und gefiel mir sowohl defensiv (drei Steals, ein Monsterblock) wie auch offensiv (12 Punkte) sehr gut.

Wes kam mir heute angeschlagen vor, auch Jonas schien mir körperlich nicht bei 100% zu sein. Bezeichnend seine ersten beiden Freiwürfe, die kaum den Ring berührten. (Umso bezeichnender, dass er dann in der Schlussphase beide Würfe einnetzte.) Und so kam es, dass Aher nicht selten beim Ballvortrag unterstützen musste, was er vor dieser Saison wohl nie in seinem Portfolio hatte. Und auch wenn sich 9 Turnover (!) schon sehr gruselig lesen, ist es doch umso bezeichnender, dass er sich davon nicht verunsichern lässt, sondern beim Wurf voller Selbstvertrauen war und mit 22 Punkten sogar Topscorer der NINERS wurde.

Und so sammeln die NINERS auch in Bonn die zwei Punkte ein, was ich im Vorfeld des Spiels ehrlich gesagt nicht erwartet hatte.

Überhaupt ist das alles ziemlich unglaublich, was wir hier alle gerade zusammen erleben. Wären die vergangenen 10 Monate Teil einer TV-Serie, würde ich die nicht mehr schauen, weil mir das Drehbuch zu unrealistisch wäre; Da hat ein Basketball-Team eine Niederlagenserie, gewinnt dann aber ausgerechnet das Derby-Auswärtsspiel beim Erzrivalen, nur um dann einen Saisonendspurt hinzulegen, bei dem man im letzten Saisonspiel doch noch den Playoff-Einzug schafft. Parallel dazu verkündet der Franchisespieler und Neu-Nationalspieler, den man schon mit einem Euroleague-Team in Verbindung gebracht hat, seine Vertragsverlängerung, während ein anderer deutscher Schlüsselspieler aus der Serie geschrieben wird, indem er wegen einer Doping-/Drogenauffälligkeit von heute auf morgen nicht mehr im Team ist. Und um das Drama auf die Spitze zu treiben, fällt auch ein weiterer nationaler Wunschspieler plötzlich in der Sommerpause durchs Raster, weil sein Berater keine Arbeitsverträge lesen kann und er anderswo noch einen Vertrag hat, weshalb man also nur mit drei deutschen Profi-Spielern in die Saison geht. Und eben dieses Team gewinnt dann trotz ständiger Ausfälle einzelner Spieler buchstäblich jedes internationale und quasi fast jedes nationale Spiel und beendet die Hinrunde vielleicht sogar als Tabellenerster. Im Ernst? So eine Story würde doch niemand glauben.

Wenn man mal mit etwas Abstand auf diesen Verein schaut und sich daran erinnert, wie sehr wir den Basketballgott vor nur etwa 5 Jahren noch verflucht haben, weil er uns nicht in die erste Liga aufsteigen lassen wollte, dann kann ich nur immer wieder dankbar dafür sein, dass sowohl die Verantwortlichen in unserer GmbH, wie auch die meisten Sponsoren und Fans stets auch in schlechten sportlichen Zeiten hinter diesem Konzept und insbesondere hinter diesem Trainer standen. Ja, selbst in diesem Forum ist es keine 10 Monate her, dass mitunter unser Trainer in Frage gestellt wurde. Dazu muss man nur mal ein bisschen im Thread zum Rostock-Heimspiel der vergangenen Saison stöbern (klick). Aber es hat sich zum wiederholten Male gezeigt, dass es vollkommen richtig war, an Rodrigo festzuhalten und an ihn zu glauben, dass er Fehler korrekt analysiert und die richtigen Konsequenzen zieht. Und so stehen wir jetzt auf Platz 1 der Tabelle und sind ungeschlagen im FIBA Europe Cup. Wirklich irre!
=> => => ChemnitzCrew <= <= <=

jolu

Sehr fein geschrieben  :great:  :great: :great:  ...und man konnte glücklich sowie zufrieden einschlafen und träumen. :sleep4:      ;)

TobiasM


Kayhawaii

Letztes Jahr haben wir hier oft heiß diskutiert, was eben alles nicht so toll war. Letztendlich muss man sagen, war die Saison mit Blick auf das, was man daraus lernen konnte, sicher Gold wert. 
Die Stärke, eben die richtigen Schlüsse ziehen zu können, auch bereit sein Fehler einzugestehen und es besser machen zu wollen, hat uns auch dort hin gebracht, wo wir jetzt sind. 
Es zeigt einmal mehr, welch kluge Köpfe bei uns das Heft in der Hand haben. 

Es gibt ja auch Gegenbeispiele, die eben diese Stärke nicht hatten, ihren Trott weiter getrieben haben und es zum Teil dann mit dem Abstieg bezahlt haben. 


TobiasM

An wen man auch mal ein Lob aussprechen muss ist Wes. Er hat schnell gemerkt, dass er keinen Touch hat und hat dann konsequent mannschaftsdienlich gespielt. Auch das ist ein großer unterschied zu letzter Saison. Kein Spieler erzwingt es sich in den Vordergrund zu spielen. 

Aalmon

Die BBL ist schon verrückt, aufgrund der starken personellen Rotation jede Saison kann das so schnell hoch wie runter gehen. Da kommen wir immernoch BBL Neulinge zum letztjährigen souveränen Hauptrundenersten und CL Sieger und nach der 8 Punkte Heimniederlage der Bonner sind deren Fans mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden. Weil die gut dagegen gehalten haben usw, das ist doch Crasy, aber natürlich schön für uns!