In erster Linie muss sich das Coaching-Team in der Verantwortung sehen. Ich kann nicht glauben, dass der Mannschaft ein passendes spieltechnisches Konzept für die Vielzahl wirklich guter Einzelspieler während der Vorbereitung antrainiert wurde. Dass dementsprechend ein vernünftiger Gameplan für das Spiel vorliegen konnte. Und dass die "Stars" sich dachten, nein, wir machen das heute locker und wie wir gerade so Bock haben. Da war nichts von einem Konzept zu sehen, auch nicht nach Auszeiten, Viertel- oder Halbzeitpausen. Das muss sich ein Coaching-Team dann schon anziehen.
Jeder Laie konnte sehen dass DomRep Post-ups kaum verteidigen konnte. Insbesondere von Barthel nicht. Solides Inside-Game, und die DomRep wäre durch nötige Doppeln regelmäßig defensiv kollabiert. Hätte auch andere Akteure ins Spiel gebracht, Inside-Out, Cuts etc. Deutschland aber wenn mal mit Plan, nur stupides frontales P&R. Defensiv hätte eine Mittelfeld-BBL-Truppe das P&R von DomRep sicher nicht schlechter verteidigt. Dunkelfinster, wie man scheinbar nicht einmal Automatismus in der D antrainieren konnte. Bzw. man nicht mal auf Zone umstellte. Hatte man aber wohl auch nicht trainiert?
Nein, da ist wohl einfach die letzten Wochen schon alles schief gelaufen. Von Spielsystem bis hin zum Spannungsaufbau Richtung Turnier. Mit Ausnahme von Polen hatte man nur minderwertige Testspiel-Gegner. Um sich selbst zu beweihräuchern? Australien mal außen vor, aber die hatten vor dem Spiel gegen D zeitnah zwei weitere Spiele in den Knochen, darunter den Sieg gegen die USA. Spätestens nach der Niederlage gegen die Weltmacht Japan hätten die Alarmglocken klingeln müssen. Aber gut, zu dem Zeitpunkt wäre es eh schon zu spät gewesen.
Aber ich schreibe es auch hier schon in den Nati-Threads seit Jahren. Der Fisch beim DBB stinkt vom Kopf. Das ist einfach Geklüngel und Wohlfühl-Oase. Es werden Jobs für ehemalige verdiente Nationalspieler nur so nachgeworfen. Rödl ist in Berlin krachend gescheitert, hatte eine gute Zeit in Trier, wo es aber darum ging, junge Spieler und Talente zu leiten und zu verbessern. Das kann er. Er kann aber nicht auf höchstem Welt-Niveau einen HC geben. AC von mir aus. Wenn ich einen Femerling als AC im Nationalteam sehe, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll... Irgendwann hatte man beim DBB die grandiose Idee, es könne nur mehr ein Vollzeit-Nationaltrainer ohne weitere Verpflichtungen dieses Amt bekommen. Chapeau. Welcher Coach auf einem Spitzenlevel macht das denn? Ab und an ein paar halb sinnfreie Quali-Spielen, bei denen die NBAler sowieso fehlen, die ELler u.U. auch, forget it. Ganz zu schweigen von der Bezahlung. Andere Verbände scheinen das irgendwie anders zu managen, habe ich gehört. Bspw. die DomRep, aber auch selbst die Amis...
PS: Schröder ist eben ein polarisierender Charakter. Trotz allem darf er bei seinem NBA-Team sicherlich auch nicht zocken wie er gerade lustig ist. Er braucht eben Führung. Dazu ist ein Coach da. Wenn die Braunschweig-Connection gestern letztlich zwei Drittel der deutschen Wurfversuche bekommt, Schröder scheinbar nur seinen Buddy Theis kennt und bedient, dann hat ein HC eben einzuschreiten. Ändert sich nichts, dann eben Benching. Will Schröder nur geiles Schaulaufen und Ausflüge mit seinem Braunschweiger Kumpel, dann in Zukunft zuhause lassen. Schätze Schröder aber so eigentlich nicht ein.