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Was macht die Konkurrenz 18/19

Begonnen von fairerSportler, Montag, 7 Mai 2018, 15:34:11

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Delphi


Dafür, dass Chemnitz grad weltweit in aller Munde ist, ist hier im Forum ja ziemlich still ruht der See. Frage. Was macht die Konkurrenz und - vor allem deren Fans - mit dem Chemnitzer Team und den Chemnitzer Fans, wenn wir demnächst auswärts antreten? Offengestanden bin ich da etwas besorgt...


Ist Sport völlig unpolitisch? Ist Basketball so international, dass der Sport selber schon ein Statement ist und keine Statements mehr machen muss? Haben die "Chemnitz NINERS" einfach nichts mit dem Geschehen auf Chemnitzer Straßen zu tun? Müsste eine Organisation, die extrem von Ausländern profitiert, sich irgendwie äußern? Hätte das in der eigenen Halle oder auswärts irgendwelche positiven oder negativen Konsequenzen? Muss man diese Konsequenzen fürchten? Oder ist gar nichts sagen gefährlich? Als es damals in Dresden mit Pegida etc losging, haben die Niners sich mit einem Transparent deutlich zu ihren Ausländern bekannt. Ist das Thema/Problem jetzt dafür zu nah? Was DENKT die - sportliche - Konkurrenz? Fragen über Fragen.


Aber still ruht der See.

Zippe85

Also ich persönlich finde das Thema zu heikel und zu undurchsichtig und dadurch finde ich es gut, das man sich da raushält...
Was mich daran besonders stört, ist die Tatsache dass es inzwischen nur noch um ein Rechtsproblem in Chemnitz geht, das ein Mensch auf offener Straße erstochen wurde ist doch schon lange kein Thema mehr und das ist am Ende echt armselig!
Das bei dem Gesamten am Ende Menschen auf die Straße gehen ist normal, genauso das man da immer ein Paar Idioten dabei hat, die sich nicht merken, das zeigt sich ja schon allein darin, das diese in ihrem Ausländerhass einen Ausländer verehren...Aber, so wenig ich auch von solchen Einzellern halte, selbst der Chef der Freien Presse hat gesagt, das niemand irgendwo Hetze oder sonstiges beobachtet hat, maximal Rangeleien und das vieles von Medien erfunden sei...
Diese ganzen Demos und Veranstaltungen und Schlagzeilen nerven mich inzwischen nur noch und ich will gar nicht wissen wie es der Familie des Erstochenen geht, dessen Geschichte auch noch für rechte u linke Propaganda missbraucht wird

Hendrik

Ich wurde hier in Frankfurt bestimmt schon 10x von Freunden und Kollegen angesprochen, was denn in Chemnitz los ist.... Nicht schön.

Vorab muss man selbstverständlich festhalten, dass jeder Mord/ Totschlag einer zu viel ist. Und dass der/ die Täter unabhängig von ihrer Herkunft nach Recht und Gesetzt der Prozess gemacht warden muss.

Ansonsten... statistisch gibt es in Deutschland pro Jahr etwa 3000 Tötungsdelikte (im Schnitt sind das acht pro Tag).
An allzu viele Trauermärsche kann ich mich nicht erinnern.

Insofern ist es für mich fraglich, ob es diesen "Trauermarsch" auch gegeben hätte, wenn der/die Täter keinen Migrationshintergrund gehabt hätten. Und wenn die Antwort darauf "nein" ist, dann zeigt es sich doch, dass die Herkunft der Täter einfach ein willkommener Anlass war, die ausländerfeindliche Gesinnung auf die Straße zu tragen.

Und selbst wenn man tatsächlich nur seiner Trauer Ausdruck verleihen wollte.... spätestens wenn man sieht (und hört), wer da noch "mittrauert", ware es ein Leichtes gewesen, den Marsch zu verlassen. Und wenn man das nicht tut, setzt man sich eben mit Neonazis in ein Boot und sollte sich nicht wundern, wenn die Bilder in der Presse das dann auch so zeigen.




piTTi

Die Chemnitz Crusaders müssen sich jetzt schon mal mit einer Absage eines Spiels rumschlagen: Wegen Sicherheitsbedenken: Berliner American-Football-Team sagt Spiel in Chemnitz ab  :noahnung:

Die Nazis und ihre mitlaufenden, besorgten Freunde, die kein Problem mit Gesängen wie "Wir sind die Fans - Adolf Hitler Hooligans" haben und durch ihre Anwesenheit den Krawallmachern das Gefühl der Akzeptanz, Toleranz und Legitimation ihres Handelns vermitteln, haben der Stadt einen massiven Bärendienst erwiesen. In dem Video werden Dinge gerufen, die man früher nicht mal bei NPD-Demos gehört hat, aber wenn man nun mal weiß, dass da auch noch das angebliche Bürgerturm mitläuft, fällt es einen natürlich leichter sich aus der Deckung zu wagen.

Wer in der Vergangenheit mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt gelaufen ist, den überrascht die Menge an rechten Menschen überhaupt nicht. Mittlerweile haben aber Pegida, die AFD und eben auch vermeintlich normale Bürger, die am Montag mitgelaufen sind, ein Klima geschaffen, in dem sich diese rechten Kader pudelwohl fühlen. Sie können nun offen und aktiv in Erscheinung treten.

Sheed

Zitat von: Hendrik am Freitag, 31 August 2018, 09:57:17
Ich wurde hier in Frankfurt bestimmt schon 10x von Freunden und Kollegen angesprochen, was denn in Chemnitz los ist.... Nicht schön.

Vorab muss man selbstverständlich festhalten, dass jeder Mord/ Totschlag einer zu viel ist. Und dass der/ die Täter unabhängig von ihrer Herkunft nach Recht und Gesetzt der Prozess gemacht warden muss.

Ansonsten... statistisch gibt es in Deutschland pro Jahr etwa 3000 Tötungsdelikte (im Schnitt sind das acht pro Tag).
An allzu viele Trauermärsche kann ich mich nicht erinnern.

Insofern ist es für mich fraglich, ob es diesen "Trauermarsch" auch gegeben hätte, wenn der/die Täter keinen Migrationshintergrund gehabt hätten. Und wenn die Antwort darauf "nein" ist, dann zeigt es sich doch, dass die Herkunft der Täter einfach ein willkommener Anlass war, die ausländerfeindliche Gesinnung auf die Straße zu tragen.

Und selbst wenn man tatsächlich nur seiner Trauer Ausdruck verleihen wollte.... spätestens wenn man sieht (und hört), wer da noch "mittrauert", ware es ein Leichtes gewesen, den Marsch zu verlassen. Und wenn man das nicht tut, setzt man sich eben mit Neonazis in ein Boot und sollte sich nicht wundern, wenn die Bilder in der Presse das dann auch so zeigen.

Genau meine Gedanken zu dem nervigen Thema!  :great:

Wobei ich auch schon mehrmals gehört habe, dass der Mord wohl die Spitze des Eisberges sein soll und die Kriminalität in der Stadt (durch Ausländer) schon länger ein Problem ist.
Ich selber kann das nicht beurteilen und für mich ist das auch kein Grund mit AfD, Pegida & Co auf die Straße zu gehen, für die ist das doch ein gefundenes Fressen!

"Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt." Francois Truffaut

Quarter

Alles richtig, aber die Frage muss schon erlaubt sein, wie es möglich sein kann, dass ein erheblich vorbestrafter Migrant überhaupt noch in  der Lage sein kann messerschwingend durch die Nacht zu marodieren. Das nenn ich mal politisches Vollversagen mit dramatischen Konsequenzen. Das auf diesen Zug dann massenhaft Vollpfosten aufspringen ist für Chemnitz natürlich absolut fatal.Und eh hier Fragen aufkommen, ich finde die Situation zum Kotzen, würde nie da hingehen, lasse mir aber auch kein kollektives schlechtes Gewissen  einreden.
,,In schwierigen Zeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten nach Schuldigen." Karl Lagerfeld

Hendrik

Zitat von: Sheed am Freitag, 31 August 2018, 10:53:59
Wobei ich auch schon mehrmals gehört habe, dass der Mord wohl die Spitze des Eisberges sein soll und die Kriminalität in der Stadt (durch Ausländer) schon länger ein Problem ist.

Laut offiziellem Polizeibericht sind die Kriminalitätsdaten rückläufig. Link

Insofern muss es sich dabei wieder um die subjektiv empfundene Kriminalität handeln oder der deutsche Deep State hat die Zahlen geschönt.  :nono:

NY2001

Zitat von: Hendrik am Freitag, 31 August 2018, 11:15:46
Zitat von: Sheed am Freitag, 31 August 2018, 10:53:59
Wobei ich auch schon mehrmals gehört habe, dass der Mord wohl die Spitze des Eisberges sein soll und die Kriminalität in der Stadt (durch Ausländer) schon länger ein Problem ist.

Laut offiziellem Polizeibericht sind die Kriminalitätsdaten rückläufig. Link

Insofern muss es sich dabei wieder um die subjektiv empfundene Kriminalität handeln oder der deutsche Deep State hat die Zahlen geschönt.  :nono:


Tja, welche von den vielen Statistiken stimmt jetzt? Die von Boris Palmer von den Grünen sieht wiederum anders aus. Und warum wurden in der City neue Kameras installiert, wenn die Kriminalität rückläufig ist. Ach wie traurig und nervig das Thema mittlerweile ist.


Es wird Zeit das endlich wieder der Basketball im Vordergrund steht.

Zippe85

Zitat von: Quarter am Freitag, 31 August 2018, 11:05:10
Alles richtig, aber die Frage muss schon erlaubt sein, wie es möglich sein kann, dass ein erheblich vorbestrafter Migrant überhaupt noch in  der Lage sein kann messerschwingend durch die Nacht zu marodieren. Das nenn ich mal politisches Vollversagen mit dramatischen Konsequenzen. Das auf diesen Zug dann massenhaft Vollpfosten aufspringen ist für Chemnitz natürlich absolut fatal.Und eh hier Fragen aufkommen, ich finde die Situation zum Kotzen, würde nie da hingehen, lasse mir aber auch kein kollektives schlechtes Gewissen  einreden.


Genau meine Meinung und das hat auch nichts mit rechter Meinung zu tun. Aber durch sowas muss man sich dann auch nicht wundern wenn der Aufschrei um so lauter wird und rechter wirkt, als der Großteil der Beteiligten ist...
Das wäre das gleiche, wenn ein Kinderschänder verurteilt wird, aber niemand seinen Haftantritt kontrolliert und der in Ruhe weiter lebt und weiter Kinder missbraucht, bis man feststellt, oh da war ja noch was...

piTTi

Der Sachverhalt der Vorbestrafung und die weiteren Informationen zum mutmaßlichen Täter, bis auf seine Nationalität, waren aber zum Zeitpunkt der Proteste am Sonntag und am Montag noch nicht bekannt. :noahnung: Sondern sind erst am Donnerstag (oder war es schon Mittwoch?) bekannt geworden. ;)

Abdiel

#85
Zitat von: Zippe85
Zitat von: Quarter
Alles richtig, aber die Frage muss schon erlaubt sein, wie es möglich sein kann, dass ein erheblich vorbestrafter Migrant überhaupt noch in  der Lage sein kann messerschwingend durch die Nacht zu marodieren. Das nenn ich mal politisches Vollversagen mit dramatischen Konsequenzen. Das auf diesen Zug dann massenhaft Vollpfosten aufspringen ist für Chemnitz natürlich absolut fatal.Und eh hier Fragen aufkommen, ich finde die Situation zum Kotzen, würde nie da hingehen, lasse mir aber auch kein kollektives schlechtes Gewissen  einreden.


Genau meine Meinung und das hat auch nichts mit rechter Meinung zu tun. Aber durch sowas muss man sich dann auch nicht wundern wenn der Aufschrei um so lauter wird und rechter wirkt, als der Großteil der Beteiligten ist...
Das wäre das gleiche, wenn ein Kinderschänder verurteilt wird, aber niemand seinen Haftantritt kontrolliert und der in Ruhe weiter lebt und weiter Kinder missbraucht, bis man feststellt, oh da war ja noch was...


Ja, jetzt wird es wieder so dargestellt, als ob nicht die "Vollpfosten" selber zu den Kundgebungen aufgerufen hätten, sondern die mündigen Bürger das Opfer einer feindlichen Übernahme "ihrer" Anteilnahme geworden sind...  ::)


Leute, da rufen Chaoten am Sonntag zum Rachefeldzug auf, sodass die Ordnungskräfte richtiggehend das Stadtfest abbrechen müssen! Wäre das nicht passiert, hätte es richtig schöne Hoywoy-Gedächtnisbilder gegeben. Im Zuge dessen wird dann für Montag vom gleichen, sagen wir mal nett "politischem Ranlager", zu einer Anschlussveranstaltung geladen. Da muss man sich doch darüber im Klaren sein, wie das endet und in welcher Ecke man landet. Ist ja nicht so, dass das die einzige Möglichkeit wäre, um Kritik zu äußern etc.

kuala

#86
Zitat von: Zippe85 am Freitag, 31 August 2018, 08:25:14
Was mich daran besonders stört, ist die Tatsache dass es inzwischen nur noch um ein Rechtsproblem in Chemnitz geht, das ein Mensch auf offener Straße erstochen wurde ist doch schon lange kein Thema mehr und das ist am Ende echt armselig!
Was denn genau würdest du denn darüber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch thematisiert wissen, was nicht bereits hinlänglich thematisiert wurde? Dieses unbestritten abscheuliche Tötungsdelikt wurde mindestens genauso thematisiert, wie andere Tötungsdelikte auch, die nicht von Ausländern begangen wurden. Und es wird sicher noch weiter thematisiert werden, wenn die Ermittlungen abgeschlossen und das Verfahren geführt wird. Im Übrigen stimmt deine Aussage auch gar nicht, da Medien und Politik etc. nach wie vor nicht müde werden, das Tötungsdelikt zu verurteilen, bevor sie zum Thema Rassismus kommen - Beispiele gibts genug. Aber Hauptsache erstmal irgendwas behaupten - das ist übrigens Populismus.

Zitat von: Zippe85 am Freitag, 31 August 2018, 08:25:14Das bei dem Gesamten am Ende Menschen auf die Straße gehen ist normal, genauso das man da immer ein Paar Idioten dabei hat, die sich nicht merken, das zeigt sich ja schon allein darin, das diese in ihrem Ausländerhass einen Ausländer verehren...Aber, so wenig ich auch von solchen Einzellern halte, selbst der Chef der Freien Presse hat gesagt, das niemand irgendwo Hetze oder sonstiges beobachtet hat, maximal Rangeleien und das vieles von Medien erfunden sei...
Aha, hast du das von dem "Chef der Freien Presse" selbst so gehört oder soll er das nur so gesagt haben oder steht das irgendwo? Wenn er das tatsächlich geäußert hat, dann ist er definitiv eine Fehlbesetzung auf seinem Posten. Denn wie soll er das beurteilen können? War er überall zur gleichen Zeit dabei? Im übrigen habe ich selbst schon am Sonntag entsprechende Hetze beobachtet.  ;) Und das ist armseelig. Aber ja, man kann natürlich mit dem Lügenpressenargument versuchen, jede seiner zur verurteilenden Taten oder seinen rassistischen, menschenverachtenden Charakter rechtfertigen - "ist ja alles gar nicht so, wie es geschrieben wird. Wir haben ja gar nichts gegen anders Aussehende - blablabla."

Dieser von dir benutzte Sprech steht dem, der von dir benannten Einzellern insoweit in nichts nach.  ;) Zu reflektieren, dass Chemnitz und allgemein Sachsen damit ein Bärendienst erwiesen wird, überfordert scheinbar diese Kleingeister.

Zitat von: Zippe85 am Freitag, 31 August 2018, 12:17:06Genau meine Meinung und das hat auch nichts mit rechter Meinung zu tun. Aber durch sowas muss man sich dann auch nicht wundern wenn der Aufschrei um so lauter wird und rechter wirkt, als der Großteil der Beteiligten ist...
Das wäre das gleiche, wenn ein Kinderschänder verurteilt wird, aber niemand seinen Haftantritt kontrolliert und der in Ruhe weiter lebt und weiter Kinder missbraucht, bis man feststellt, oh da war ja noch was...
Natürlich darf die von Quarter aufgeworfene Frage gestellt werden. Diese hat ganz sicher nichts mit rechter Meinung zu tun, wer behauptet das? Es muss und wird aufgeklärt werden, wenn der Tötung ein behördliches Versagen vorausgegangen ist. Aber wie pitti schon schrieb, davon war am Sonntag und Montag noch gar nichts bekannt.

Und nein, dein Vergleich ist ganz und gar nicht das gleiche. Der hinkt ganz gewaltig.

Zippe85

Den Link zu der Aussage des Freie Presse Chefs, muss ich nochmal suchen, war ein Artikel einer Österreicher Zeitung, mit Link zum Audio-Interview...da meinte er, das weder er noch andere Kollegen so etwas beobachtet haben...
Ich heiße nichts von all dem gut, oder will was verharmlosen, sorry wenn das falsch rüberkam! Mir geht es mehr darum, das man eben dennoch nicht alle über einen Kamm scheren sollte, die an einer solchen Demo teilnehmen, genauso wie man nicht alle Migranten über einen Kamm scheren darf!

Abdiel

Dann ist die Aussage des FP-Fuzzis aber auch nix wert, wenn nur er nichts gesehen hat. Hätten die sich den Artikel auch genausogut sparen können...  ;)


Und natürlich ist es nie in Ordnung, wenn eine Pauschalisierung stattfindet. Aber was hast Du denn erwartet wenn eine rechtsgerichtete Initiative zu einer Veranstaltung aufruft, die von, oh Wunder, rechtsgerichteten Sympathisanten organisiert und maßgeblich getragen wird? Die Beschwerde im Nachgang, ist für mich persönlich, minimal als blauäugig zu bezeichnen.


Bezüglich Statement Fans/Mannschaft denke ich, dass man auch durchaus den distanzierten Standpunkt vertreten kann, ohne jetzt explizit etwas zu unternehmen. Der Imageschaden ist eh entstanden, entsprechende Nachfragen zu Auswärtsspielen werden daher nicht ausbleiben. Allerdings sollte der Fokus auf dem sportlichen Geschehen liegen, der Rest klärt sich sowieso besser in Gesprächen am Rande.

Mephistopheles

Zitat von: Delphi am Freitag, 31 August 2018, 07:42:11

Ist Sport völlig unpolitisch? Ist Basketball so international, dass der Sport selber schon ein Statement ist und keine Statements mehr machen muss? Haben die "Chemnitz NINERS" einfach nichts mit dem Geschehen auf Chemnitzer Straßen zu tun? Müsste eine Organisation, die extrem von Ausländern profitiert, sich irgendwie äußern? Hätte das in der eigenen Halle oder auswärts irgendwelche positiven oder negativen Konsequenzen? Muss man diese Konsequenzen fürchten? Oder ist gar nichts sagen gefährlich? Als es damals in Dresden mit Pegida etc losging, haben die Niners sich mit einem Transparent deutlich zu ihren Ausländern bekannt. Ist das Thema/Problem jetzt dafür zu nah? Was DENKT die - sportliche - Konkurrenz? Fragen über Fragen.


Spinnen wir das Thema doch mal weiter; Wie könnte denn ein Statement aussehen? Wahrscheinlich mit einem Mannschaftsfoto des aktuellen Teams oder zumindest aber mit einem bekannten Gesicht wie beispielsweise dem von Virgil und darunter dann noch irgendein Statement gegen Fremdenhass und Rassismus.

Und nun müsste man sich als nächstes die Frage stellen, was das nun bewirken würde. Nun, der Großteil der Chemnitzer und insbesondere die NINERS-Fans tragen eh keinen Rassismus. Sie werden innerlich nicken, das Bildchen gut finden und das war's dann auch schon.

Dann gibt's das vermutliche AfD-,/Pegida-/besorgte-Bürger-Klientel: Nun, die meisten von denen gehen ja selbst davon aus, dass sie gar nicht rechts sind. Spricht man mit solchen Leuten (und ja, ich komme aus beruflichen Gründen durchaus mit welchen in Kontakt und höre mir deren Meinung auch an, da ich Dialog, Argumentation und Aufklärung wichtig halte), dann hört man von denen in der Regel auch, dass sie sich selbst nicht ausländerfeindlich einschätzen. Die Angst/Befremdung/Wut bis hin zum Hass (das ist ja nicht bei jedem gleich ausgeprägt) richtet sich vorwiegend gegen Flüchtlinge. Dies meiner Meinung nach häufig aus dem Neid-Gedanken heraus, diejenigen würden etwas geschenkt bekommen, was man selbst nicht erhält. (Dass das meiner Meinung nach nicht richtig ist und zu kurz gedacht ist, sei hier nur kurz angemerkt, da ich jetzt hierauf in diesem Post nicht eingehen will, da das jetzt hier nicht das Thema ist.) Jedenfalls aber haben ein großer Teil derjenigen Leute meiner Meinung nach tatsächlich nicht pauschal gegen Ausländer, was im Übrigen schon dadurch deutlich wird, dass wir in Chemnitz eine relativ große Population an Vietnamesen haben und ich mich nicht daran erinnern kann, wann es das letzte Mal gegen einen Vietnamesen einen rassistischen Übergriff gab.

Was ich aber sagen will ist, dass man dieses Klientel (AfD-Wähler/Pegida-Anhänger/"Wut- und Hut-Bürger" :buck: ) mit so einem Plakat wohl nicht erreichen oder zum Umdenken bringen würde, da sie in eine ganz andere Richtung denken.

Als letztes (und das quasi auch buchstäblich) gibt es dann noch die Gewaltbereiten, die am Montag lautschreiend vornweg liefen und den Anlass einfach passend fanden, um mal wieder Bambule zu machen, andere zu jagen und einfach Bock darauf haben, sich zu schlagen. Denen würde man mit einem solchen Plakat erst Recht nicht beikommen. Aber man würde denen damit quasi einen Tipp geben, gegen wen man sich ja auch mal wenden könnte. Mithin würde man also nicht nur die Spieler, sondern auch die gesamte Organisation zur Zielscheibe der Irren machen.
Ich fände das alles andere als clever und bin daher sehr glücklich darüber, dass sich die NINERS zu diesem Thema - noch dazu in der Saisonvorbereitung und Teambildung - nicht mit diesem Thema beschäftigen. Es wird dem Verein bzw. der GmbH bereits genug schmerzen, dass diese schlimmen Bilder von Chemnitz aus in die Welt gegangen sind. Das Thema "Pointguard"-Schnäppchen, auf das man vielleicht noch hoffte, dürfte sich damit übrigens auch erledigt haben, da man wohl aktuell keinen - insbesondere dunkelhäutigen - Spieler nach Chemnitz lotsen können wird. Ich an deren Stelle würde mich bei zwei gleich guten Angeboten in der Welt und einem davon aus Chemnitz jedenfalls aktuell nicht für diese Stadt entscheiden. Einfach weil man das vermeintliche Risiko (welches in der Tat für die Spieler ja nicht wirklich groß ist, da ja ein großer Teil der gewaltbereiten Idioten gar nicht aus Chemnitz stammt und alle anderen dahinter Mitmarschierenden nahezu kein Gewaltpotential ausstrahlen) ja von fernab gar nicht einschätzen kann.

Überhaupt könnten die aktuellen Geschehnisse durchaus auch auf unsere Mannschaft einen schlechten Eindruck machen. Ich weiß nicht, wie sich beispielsweise ein erst vor ein paar Wochen hierher gekommener Elliott oder Tilbury oder Scott aktuell in unserer Stadt fühlt. Für mich wäre es durchaus vorstellbar, dass man als Spieler für eine weltoffene Stadt, für die man spielt, mehr Herzblut entwickeln kann als aktuell für Chemnitz.

Es wird daher vielmehr unsere Aufgabe als Fans sein, den Spielern zu zeigen, wie sehr wir sie hier willkommen heißen. Das kann und sollte meiner Meinung nach aus den oben genannten Gründen aber weitgehend auch unpolitisch erfolgen.
=> => => ChemnitzCrew <= <= <=