Naja, der CFC und die "kleine" Hertha... das passt aus himmelblauer Sicht einfach nicht zusammen. Werde dieses Spiel im Jahr 1993 nicht vergessen; Es war mein erster und einziger Besuch bisher im Olympiastadion.
Oha? Was war da denn los? Man verzeihe mir mein Unwissen, aber ich war da erst 12; zum Club kam ich erst mit 14.
Nun, die Frage ist ja schon beantwortet worden. Meiner Meinung nach war das Erreichen des Halbfinales der größte sportliche Erfolg des Chemnitzer FC (unter diesem Namen; die Meisterschaft war ja als FCK).
Damals (also 92/93) spielten bei uns Leute wie Torsten Bittermann, Dirk Barsikow, Ulf Mehlhorn, Olaf Renn, Steffen Heidrich, Ojo Tourunarigha (dessen Sohn heute gegen uns traf) und im Tor stand der Schmidt'l. Trainer war Hans Meyer und wir spielten in der 2. Bundesliga, die damals wohl so viele Mannschaften hatte wie nie sonst (waren glaube ich 22).
Jedenfalls wurde uns im Viertelfinale ein Heimspiel gegen Werder Bremen zugelost. Damals war Bremen eine irre starke Mannschaft mit Leuten wie Rune Bratseth, Andreas Herzog, Mirko Votava und Oliver Reck. Trainer war damals Otto Rehhagel.
Eigentlich war klar, dass wir keine Chance hatten. Das Spiel fand im Sportforum statt, wo auch sonst alle Spiele vom CFC statt fanden. Es waren irre viele Zuschauer da. Wie viele, weiß ich nicht mehr. Aber ich kann mich erinnern, dass die Traversen alle voll waren und man dicht an einander stand. Tja, und der Club schaffte damals tatsächlich die Sensation und gewann mit 2:1 nach Verlängerung. Nach 90 Minuten stand es noch 0:0. Kurz nach Beginn der Verlängerung gab's dann zwei Platzverweise gegen Bremen und wir machten innerhalb weniger Minuten 2 Tore. Eins hatte Olaf Renn gemacht.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ständig Morgenpost-Werbung durchgesagt wurde. Keine Ahnung, warum ich mir das gemerkt habe.
Naja, jedenfalls wurde uns dann im Halbfinale die Amateure von Hertha zugelost und es war irgendwie klar, dass man damit das Finale erreicht haben würde. An dem Sieg habe ich nicht gezweifelt.
Ein Klassenkamerad gewann dann beim MDR-Fernsehen eine Karte nebst Busfahrt im Fanbus zu dem Spiel. Wir waren damals 14 und gingen noch zur Schule. Wir sind dann in die Geschäftsstelle vom CFC gegangen (damals noch auf der Carolastraße) und haben gefragt, ob wir noch eine zweite und dritte Karte (für einen weiteren Klassenkameraden) bekommen können. Und obwohl es eigentlich naiv klingt, haben wir tatsächlich noch zwei Karten geschenkt bekommen von weiteren Gewinnern des MDR-Gewinnspieles, die aber nicht fahren wollten oder konnten und die Karten daher dem CFC für seine Fans zur Verfügung stellte.
Was weiter wie ein Märchen klingt, ist der Umstand, dass wir drei schulfrei bekommen haben, um zum Spiel nach Berlin zu fahren. Vormittags waren wir noch in der Schule, durften dann aber gegen Mittag gehen.
Der Bus fuhr an der Straße der Nationen los und dann weiß ich nur noch, wie ich im Stadion im Gästeblock im Unterrang stand. Habe noch dieses ständige monotone "Ha-Ho-Hey-Hertha BSC" erinnern, das ständig gerufen wurde von den Hertha-Anhängern. Das ganze Spiel war eigentlich Scheiße, denn gleich nach paar Minuten führte Hertha nach einem Tor von Ramelow (der später jahrelang bei Leverkusen spielte). Werde nie vergessen, wie der nach dem Tor mit voneinander weggestreckten Armen jubelte. Boah, hab ich den deswegen gefressen! Naja, irgendwann fiel dann in der ersten Halbzeit auch noch das 2:0 und da hatte ich es eigentlich nur noch satt.
Der CFC schaffte noch ein Tor nach einem Elfmeter, aber das war's dann auch.
Irgendwann waren wir dann mitten in der Nacht zurück in Chemnitz und fuhren mit dem Taxi nach Hause, weil keine Bahnen mehr fuhren.
Tja, so war's. Scheiß Hertha! So!