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US Wahl 2008

Begonnen von vitaminbonbon, Dienstag, 4 November 2008, 22:40:11

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Sonic

Zitat von: Alley-Oop am Mittwoch,  5 November 2008, 21:32:42
Wenn man dem DLF glauben darf, hat er auch die meisten Stimmen eines Demokraten seit Jimmy Carter bekommen.

Ist ja auch nicht schwer bei der höchsten Wahlbeteiligung der US-Geschichte. ;D :baeh:
There is nothing conceptually better than Rock'n Roll.

vitaminbonbon

Wenn du redest, dann muss deine Rede besser sein, als dein Schweigen gewesen wäre.
(arabisches Sprichwort)

tom80

Ohne die weltweite Obamania zu sehr in Frage stellen zu wollen... Wäre es denn wirklich so schlimm gewesen, wäre ein McCain als Sieger hervorgegangen?
Ich für meine Person kenne die Wahlprogramme der Beiden nicht wirklich und kann keine Aussage darüber machen, welche Ideen und Vorhaben nun die Besseren wären. Außerdem:
a) Nach annähernd einem Jahr Wahlkampf, für den Obama den höchsten Etat in der Geschichte der Präsidentschaftswahlen zu Verfügung hatte, soll bitte niemand die idealistische Vorstellung haben, dass Obama nun unabhänig und ohne lobbyzwänge all seine Vorhaben realisieren kann. Millionen und aber Millionen wurden von der Wirtschaft investiert, dieses Geld wird nicht als liebe Spende gegeben. Warum wohl erlaubte Bush von Hedgefonds bis zum Ramschen mit wild gewürfelten Kreditpaketen alles nur Erdenkliche? Gibt dir die Wallstreet Millionen, musst du zu bestimmter Zeit etwas zurückzahlen. Obamas Geldgeber (die 20Dollar Spender mal außen vor) kommen nun auch nicht vom Roten Kreuz oder den Samaritern.
b) In der Welt wird sich erstmal, auch mit Obama, nicht viel verändern. Finanzkrise, unfassbare Staatsverschuldung, unglaubliches Handelsdefizit... Der neue Präsident hat innenpolitisch erst mal mehr als genug zu tun.

Ich jedenfalls war gestern völlig neutral. Um Partei zu ergreifen kenne ich die Unterschiede in den einzelnen Standpunkten zwischen den Beiden bei weitem nicht gut genug.
Obama ein großer Redner mit Charisma, ohne Frage. Das allein macht aber noch keinen guten Präsidenten. Und mit Sicherheit noch keinen Messias und Retter der Erde, wie man bei manchen Bildern meinen könnte.
"Oh, das Internet gibt es jetzt auch schon für Computer."
Homer Simpson

Walter Frosch 99

Andererseits gibt es auch Stimmen die sagen, dass es Obama so leicht wie kein anderer Präsident vor ihm haben wird. Momentan ist doch alles in Amerika am Boden (Wirtschaft, Beziehungen etc.) und die Leute mussten 8 Jahre lang den schlechtesten Präsidenten ihrer Geschichte ertragen. Alles was danach kommt, kann nur besser werden, zumindest aber nicht schlechter ::).

Unabhängig davon ob McCain oder Obama jetzt der bessere Präsident gewesen wäre, Obama war die richtige und wichtige Wahl um hier das positive Signal zu setzen das Amerika und die Welt braucht. Das war der "Reset" den Amerika gebraucht hat um noch einmal von vorne anzufangen....und das schaffen die auch, das ist ja das faszinierende an Amerika. Mit positivem Denken allein kann viel erreicht werden und ich habe eigentlich auch wenig Zweifel daran, dass man mehr oder weniger zügig aus der Wirtschaftskrise wieder herauskommen wird. Amerika ist immer noch wirtschaftlich stark genug um sein Defizit und die Schulden wieder herunterzufahren.

Amerika wird auch sein Ansehen zurückgewinnen, was es noch unter Clinton hatte, aber das geht nur unter Obama. McCain als Republikaner wäre eine einzige Enttäuschung gewesen für das Ausland. Nicht das ich den für so einfältig wie Bush halte, aber wenn die Reps dass Ding gewonnen hätten, wäre man wohl "leicht" angenervt von der Tatsache, dass der amerikanische Wähler scheinbar nicht dazulernen will/kann, nachdem er Bush schon ein 2.mal ins Amt gewählt hat. Auch bei einem McCain stand das "Country First" und Militär viel zu sehr im Mittelpunkt seiner politischen Ambitionen....aber genau das will niemand mehr. Klar kommt auch ein Obama von heute auf morgen nicht mehr so einfach aus der Geschichte raus, aber bei ihm weiß man wenigstens dass er so schnell wie möglich aus dem Irak heraus will. Solange dieser Wille besteht, werden es ihm die Leute verzeihen, wenn es aus pragmatischen Gesichtspunkten nicht in 1-2 Wochen durchführbar ist. Mit Afghanistan muss er allerdings sehr vorsichtig sein, da die Menschen außerhalb der USA das größtenteils (zurecht!) als eine ähnliche Farce wie den Irak sehen. Ich z.B. weiß immer noch nicht was wir (und die anderen) dort überhaupt machen. Die Story von Märchenonkel Osama und seinen Freunden von Al-Qaida die böse Pläne in afghanischen Höhlen aushecken, glauben doch mittlerweile nicht mehr viele. Und selbst wenn es terroristische Netzwerke gibt (sicherlich schon, aber die Medien und Regierungen verbreiten da auch viel Müll), lokal lassen die sich nicht bekämpfen, erst recht nicht mit Krieg. Also was bleibt über in Afghanistan? Ein paar religionsverblendete Urmenschen (Taliban) die zwar ein Problem für Afghanistan darstellen, aber keine Gefahr für den Rest. Ein Krieg in den derzeitigen Dimensionen halte ich daher für völlig unangebracht. Sehen viele sicher anders, aber eben meine Meinung.

Auf jeden Fall bin ich erstmal froh, dass sich die intelligenten Wähler gegenüber den Hinterwäldlern durchgesetzt haben. Ist zwar etwas überspitzt formuliert und mag sicher nicht auf alle zutreffen, aber die meisten Klischees passen da doch eigentlich schon. Obama reist vor allem die junge Generationen, Akademiker und die Großstädte mit, während sich mein Gesicht schon verkrampft wenn ich eine größere Ansammlung von republikanischen Wählern sehen muss. Zu zwei Drittel bestehend aus alten Leuten, deren politische Ansichten aus der Mitte des letzten Jahrhunderts konserviert wurden, zutiefst religiöse Menschen (habe ich nix dagegen, aber deren Ansichten müssen die auch nicht allen anderen zumuten), Cowboys und Indoktrinierten (Terror, Islam etc). Es wäre einfach fatal gewesen, wenn diese Leute noch einmal weitere 4 Jahre über die anderen "dominiert" hätten. Man kann sagen was man will, aber wenn man die typischen Hochburgen (nach Bundesstaaten) der Reps und Dems betrachtet, dann sagt das doch eigentlich schon sehr viel aus ::).

Und nochwas zur Diskussion über die Art der Wahl und dem medialen Hype. Hey das ist Amerika und dazu gehört eben (dort) auch eine gute Show....sonst wäre es nicht Amerika ;). Bei allem was die tun, ist eben auch immer Entertainment dabei und da gibt es nichts daran auszusetzen. Seid doch ehrlich, warum interessieren wir uns alle so dafür (fast mehr als für unsere eigenen Wahlen) ? Weil es eben auch unterhaltend und faszinierend für uns alle ist. Der ein oder andere meint, dass Medien, Geld und Charisma nicht wichtig sind, sondern pragmatische Arbeit ohne viel Hype wichtiger ist. Sehe ich anders. Diese pragmatische Arbeit ohne Hype wird sowieso von den Leuten im Hintergrund erledigt. Der Präsident der "wichtigsten" Nation der Welt, sollte Menschen inspirieren können, mitreißen können, Visionär sein, diplomatisch sein, gut kommunizieren können und anerkannt sein. Charisma, Geld und Medien sind 3 grundlegende Dinge die man dafür benötigt und genau diese Dinge hat Obama unter Kontrolle und Einklang gebracht wie niemand vor ihm. Die positive Ausstrahlung die von einem Obama ausgeht (im In- und Ausland) und auf die Menschen übergeht, lässt sich mit nichts aufwiegen. Keine andere Tätigkeit die Obama sonst ausführen könnte, würde auch nur annähernd so wertvoll sein.

Wie sagte ein Journalist gestern im TV: "Amerika hat die Welt gestern mal wieder von vorn begonnen". So sehe ich das auch...und das ist bei der momentanen Weltlage sicher nicht verkehrt...
"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Hans Sarpei."

"Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl."

"Geil, endlich Sommer...da kann ich jetzt in Shorts vorm Computer sitzen" ;D

Alley-Oop

Weil ich es gerade nochmal sehe.....

Habe gestern Abend eine Gesprächsrunde auf Phoenix verfolgt, in der es darum ging, wie es nun weitergeht nach der Wahl Obamas.
Dort hat nun eine Amerika-Korrespondentin, selbst Amerikanerin, der Deutschen Welle immer wieder hervorheben wollen das man sich doch vor Augen führen muss dass Amerika eine, die einzige, (militärische, wirtschaftliche, kulturelle) Supermacht ist.
Und gerade dieses Selbstverständniss, manche mögen es Arroganz nennen, der Amerikaner wird für Obama ein großes Problem gerade in der Außenpolitik werden.
Es wird für ihn kein Leichtes werden dieses Bild von Amerika in der Welt zu wandeln, gerade wenn er von anderen "entwickelten" Ländern Beteiligungen einfordert. Ich meine Britannien, Frankreich, Russland, Deutschland, etc. wissen selbst wie stark die USA sind, wird es ihnen aber immer wieder mit jenem Selbstverständniss vor die Nase gehalten werden wohl noch öfter solche "eisigen Glückwünsche" bzw. Meinungen/Entscheidungen wie sie gerade aus Moskau kamen folgen!
Nach dem Motto: "wenn ihr so stark seid, dann macht es doch selber" !
...At the end of the storm. There's a golden sky. And the sweet, silver song of a lark. Walk on, through the wind, Walk on, through the rain, Though your dreams be tossed and blown. Walk on, Walk on with hope in your heart...And you´ll never walk alone, You´ll never walk alone...Walk on,walk on.....

Walter Frosch 99

nun ja, dieses Bild stellte sich doch auch schon vor Bush so dar. Jeder Europäer ist Realist genug um zu erkennen, dass die USA als militärische und wirtschaftliche Supermacht diesen Status auch weiter anstrebt. Solange dies aber im Rahmen (wie z.B. unter Clinton) bleibt und die Beziehungen auf normaler und geistreicher Ebene verlaufen, wird keiner ein Problem damit haben.

Ich denke die Außenpolitik muss nicht zwangsläufig zu einem großen Problem für Obama werden, warum auch? Der Abzug aus dem Irak, der weltweit gefordert wird, der wird auch innenpolitisch in der USA gestützt. Afghanistan ist da schon etwas schwieriger, aus dieser Nummer kommt er nicht mehr so schnell raus (obwohl laut Umfragen auch für den Normalo-Ami das Thema "Krieg gegen den Terror" praktisch kaum noch Relevanz hat....zum Glück), allerdings ist auch jedem klar, dass Obama dafür nicht die Schuld trägt und er hier nur die Suppe von Bush auslöffeln darf. Wenigstens ein langfristiges Konzept mit einem "Ende in Sicht" muss er allerdings schon vorlegen...

Wichtig ist, dass Obama zum Dialog mit allen bereit ist und Meinungen anderer respektiert. Außerdem macht der Ton die Musik, etwas was der aktuellen Regierung völlig abging. Da sehe ich bei Obama aber keinerlei Probleme...der ist intelligent genug um das etwas diplomatischer anzugehen.
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Alley-Oop

Du hast es mal wieder besser ausgedrückt  ;)

Mit Problemen meinte ich auch eher das es für die USA schwieriger wird ihre Ziele alleine zu erreichen, was aber zwangsläufig passieren wird wenn man anderen mit genanntem "Auftreten" gegenübertritt......

Aber ich traue ihm durchaus zu da den richtigen Ton zu treffen, man sollte ihn ja auch nicht an einer Mitarbeiterin der Deutschen Welle messen.
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