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Was macht die Konkurrenz 2008/09?

Begonnen von patte, Freitag, 11 April 2008, 14:09:27

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Walter Frosch 99

Zitat von: piTTi am Freitag, 17 April 2009, 10:19:41
Wie wurde das denn damals gemacht? Ich könnte mir nur ne Hebebühne auf der Seite der Mannschaftsbänke vorstellen. :noahnung:

ja so war das auch, denn die Zuschauerränge waren immer auf der gegenüberliegenden Seite...
"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Hans Sarpei."

"Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl."

"Geil, endlich Sommer...da kann ich jetzt in Shorts vorm Computer sitzen" ;D

Hoyzer

Denke aber genau diese Schießbudenmentalität will die Liga aber für ihr Image und ihr Produkt vermeiden und setzt daher den Mindestetat an... ::)
"Jede Pyramide braucht so einen Gringo..."

"Die hat das an Hals was Jeff Gibs fehlt...."

Iak

Zitat von: piTTi am Freitag, 17 April 2009, 10:19:41
Wie wurde das denn damals gemacht? Ich könnte mir nur ne Hebebühne auf der Seite der Mannschaftsbänke vorstellen. :noahnung:

Die Zaplive Kameras stehen auf 2 Sprungkästen. DA könnte man auch nicht ganz so korpulente SportDigital Kameramänenr drauf stellen. Die Kuhberghalle in Ulm ist doch ähnlich und aus Ulm gibt es auch Livespiele. Tom kann mich sicher berichtigen, aber soweit ich weiß, haben sie auf die Seite ohne Tribüne noch 2 Türme/Gestelle gebaut von denen aus gefilmt wird. Wenn man will geht alles. ;)
"Wahrheit spricht für sich allein - aber Lüge spricht durch Presse und Rundfunk."  Victor Klemperer (1881-1960)

Walter Frosch 99

Zitat von: Hoyzer am Freitag, 17 April 2009, 10:39:31
Denke aber genau diese Schießbudenmentalität will die Liga aber für ihr Image und ihr Produkt vermeiden und setzt daher den Mindestetat an... ::)

Ich finde das aber nicht schlimm...Schießbuden gab es schon immer und wird es immer geben. Eine Mannschaft die mit einem niedrigeren Etat antritt, weiß doch das es durchaus so enden kann. Wichtig ist doch nur, dass der Etat gesichert ist und keine Insolvenzgefahr besteht, die andere Vereine mitgefährdet. Wer sich sportlich für die BBL qualifiziert ist, nunmal sportlich besser als alles andere was dahinter kommt.....völlig egal wieviel stärker die Mannschaften "über" Dir sind und man bei denen zur Schießbude verkommt.
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"Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl."

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piTTi

Zitat von: Iak am Freitag, 17 April 2009, 10:43:06
Wenn man will geht alles. ;)

Das sowieso. Obwohl 'ne Hebebühne wohl besser wäre. Aber optimal ist eben anders und die Halle in Ulm hat wenigstens noch mit 3.000 Plätzen eine angenehme Größe. ;)

Optimismus in Sachen Lizenz

Woher nimmt Herkelmann überhaupt diesen Optimismus? Gestern war die Zeltidee schon tot und ein Umzug kommt auch nicht in Frage und nun will er doch noch 'ne Spielstätte auftreiben.
Ich weiß nicht, der Herr ist mir etwas suspekt.

Freakster

@brodie:
:great:



Zum Thema Mindestetat:
Ein Mindestetat sagt ja noch nichts über die Qualitäteiner Mannschaft aus - wie Steffen ja schon schrieb. Wenn man zB in die FussiBuLi schaut, dann "gehört" Schalke vom Etat sicherlich nicht dort hin, wo sie derzeit stehen. Oder Bremen. Oder Gladbach  ::) Entscheidend ist nun einmal, was man mit dem Geld mach, das einem zur verfügung steht. Und da machen Langen zB (oder Cottbus) wirklich sehr viel draus  :great:
Natürlich ist es für eine (Profi)Liga nicht gerade schön, wenn esdort eine Schießbude gäbe - aber nach derzeitigem Stand würde ich mal behaupten, dasses wohl 4-5 Vereine gäbe, die froh wären, wenn sie nicht mit einem Etat von 1.2 - 1.5 Mio in die Saison gehen müssten.

tom80

ZitatDie Kuhberghalle in Ulm ist doch ähnlich und aus Ulm gibt es auch Livespiele. Tom kann mich sicher berichtigen, aber soweit ich weiß, haben sie auf die Seite ohne Tribüne noch 2 Türme/Gestelle gebaut von denen aus gefilmt wird.

Ein Gestell war es. Allerdings kommt BBL-tv nicht gerne nach Ulm. Genau gesagt, im Vorjahr einmal, und dieses Jahr einmal.  :buck:
"Oh, das Internet gibt es jetzt auch schon für Computer."
Homer Simpson

Mephistopheles

Zitat von: tom80 am Freitag, 17 April 2009, 11:59:14
Allerdings kommt BBL-tv nicht gerne nach Ulm. Genau gesagt, im Vorjahr einmal, und dieses Jahr einmal.  :buck:

Bei der Herde auch kein Wunder.  :buck:
=> => => ChemnitzCrew <= <= <=

patte

#3158
Also mir wäre eine Schießbude die am Ende vielleicht bloß zwei, drei Spiele gewinnt und sofort wieder absteigt tausendmal lieber als z.B. ein Köln, dass trotz bestehender und weiterer drohender Etatlücken einen Jordan, Bavcic und Milosevic nachverpflichtet und damit eindeutig Wettbewerbsverzerrung betreibt - im Gegensatz zu Giessen, die sich jeden Neuzugang von der BBL absegnen lassen müssen.

Grundsätzliche Hallenstandards sind absolut ok und die gibt es auch in anderen Sportarten. Man sollte sich in der momentanen Wirtschaftslage allerdings fragen, wo man die Grenze zieht und ob nicht vielleicht doch Übergangslösungen zugelassen werden sollten.
Beispiel Hagen: Angenommen, man würde ihnen gewähren, eine einzige BBL-Saison in der Ische zu spielen, bis alle bürokratischen Dinge bezüglich eines Ausbaus der selbigen geklärt sind oder sich eben eine andere finanzierbare Lösung gefunden hat. Schafft Hagen dies und hält zusätzlich sportlich die Klasse, dann bekommen sie auch im Folgejahr ihre BBL-Lizens. Schaffen sie es nicht, die Rahmenbedingungen innerhalb eines Jahres anzupassen bzw. nachweisbare Schritte in diese Richtung zu gehen (z.B. Bauverträge, gesicherte Finanzierungen durch Stadt oder Investoren), dann bekommen sie halt in der Folgesaison keine Lizens mehr und müssen unabhängig von der Platzierung zwangsabsteigen. Wenn sich aber im Verlauf der ersten Saison bereits andeutet, dass man sportlich sowieso wieder absteigt, dann müssen weder der Verein noch die Stadt unnötige Investitionen tätigen und alles kann zunächst beim alten bleiben, bis in ein paar Jahren vielleicht wieder der Aufstieg gelingt.

RF81 hatte es bereits angedeutet und ich will das mal noch fortführen: Welche mittelgroße Stadt ist denn schon bereit, eine neue Halle zu finanzieren, wenn man noch gar nicht weiß, ob der jeweilige Verein überhaupt in der BBL mithalten kann? Wird aber die sportliche Leistungsfähigkeit erst einmal nachgewiesen und sind die Clubs zunehmend in den Medien vertreten, dann drehen sich die Mühlen meist etwas schneller - siehe Ulm, die auch erst nach dem Erfolg eine neue Halle bekommen. Ebenso vorteilhaft wäre eine gewisse Übergangsphase für die Vereine selbst: Bislang muss ein Aufsteiger einen erheblichen Teil seines mühsam zusammen gekratzten Etats sofort zur Erreichung BBL-tauglicher Standards verwenden. In der Folge bleibt deutlich weniger Geld für das Team übrig, was sich dann wiederum massiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt und somit Zuschauer, Sponsoren und möglicherweise willige Stadträte weiter vergrault werden - siehe Beispiel Jena. Das Ende vom Lied: Die Rahmenbedingungen wurden nicht wirklich nachhaltig verbessert (Zelt in Jena, mögliches Zelt in Hagen, ein paar Notausgänge in Nördlingen, Zusatztribüne auf Krampf in Ulm), aber im Nachhinein klafft ein großes Loch in den Kassen der Vereine. Wo würden denn diese Teams stehen, wenn sie ihr Geld statt in sinnlose Krampfauflagen in ihren Kader hätten investieren können? Und wann wäre die Bereitschaft seitens der Stadt oder Investoren größer, tatsächlich nachhaltige Strukturveränderungen zu schaffen? Bei sportlichem Erfolg oder bei aus Finanznot resultierendem Nichterfolg?

Worauf ich hinaus will, ist, dass man Aufsteigern durchaus eine einjährige Übergangsphase gewähren sollte. Wegen ein, zwei "minderwertigen" Hallen wird das Produkt BBL nun auch nicht leiden. Eher im Gegenteil: Sind die Vereine sportlich erfolgreich, kommen schnell die Sympathiewerte für den "David, der im Dorf XY regelmäßig den Goliath ärgert". Und wenn jene Vereine nicht erfolgreich sind, ob sportlich oder bei der Schaffung neuer Strukturen, dann steigen sie halt nach einem Jahr wieder ab, haben sich aber finanziell wenigstens nicht übernommen und müssen auch nicht wie Jena noch (jahre)lang darunter leiden. Für mich ist dieser krampfhafte Zwang zu bestimmten Strukturen von heute auf morgen einfach extrem existensgefährdend für jeden ambitionierten Zweitligisten und sowieso absolut realitätsfern. Solange ein Verein nur in der zweiten Liga spielt, wird keine Stadt, kein Investor eine 1.500er oder 2.000er Halle durch eine neue 3.000er ersetzen - und innerhalb eines Sommers nach dem sportlichen Aufstieg ist das keinesfalls nachzuholen. Beispiel Cuxhaven: Wenn die letzte Saison mit ihrer Halle zumindest für ein Jahr hätten aufsteigen dürfen und wären dort mit Gibson, McGhee, Trice und einigen Neuverpflichtungen nur halbwegs erfolgreich gewesen, dann würden jetzt vielleicht schon die Bagger an der Nordseeküste rollen und eine neue Halle hochziehen. So wird jede Chance, neue Standorte zu entwickeln, bzw. natürlich wachsen zu lassen dank der sofortigen Zwangsauflagen bereits im Keim erstickt.

Ein weiteres gutes Beispiel sind wir selbst hier in Chemnitz: Angenommen, wir hätten in dieser Saison den Aufstieg geschafft. Die Hartmann-Halle gehört sicherlich zu den schönsten und modernsten in der zweiten Liga - für die BBL reicht sie aber dennoch nicht. Der Ausbau der Markthalle ist aber noch lange nicht durch. Ergo würde man nach einer Übergangslösung suchen, die da hieße: Zusatztribünen an den Seiten, Notausgänge und ein "markierungsfreies" Feld in der Harti oder eben teure Miete und neues Parkett in der Chemnitz-Arena. Beides würde enorme Kosten versursachen und das Team mindestens ein, zwei BBL-taugliche Spieler kosten. Folglich wären die Chancen auf halbwegs annehmbaren sportlichen Erfolg deutlich geringer und die Gefahr der "Schießbude" wesentlich höher. Nun kann sich wohl jeder selbst ausmalen, wie sich ein sang- und klangloser Abstieg bei eventuell interessierten Investoren und Stadträten auf deren Überlegungen auswirkt, die Markthalle tatsächlich zeitnah auszubauen. Könnte man sich jedoch die Mittel für Mindestanforderungen sparen und stattdessen ein besseres Team zusammenstellen, welches sich ähnlich wie Nördlingen vielleicht in der BBL etabliert, dann würden viel wahrscheinlicher im nächsten Frühjahr die Handwerker bereits in der Markthalle werkeln.

Mein persönliches Fazit lautet also: Lasst sportlichen Aufsteigern wie Cuxhaven, Hagen oder Jena ein Jahr Übergangsphase, die geforderten Mindeststandards bezüglich der Spielstätte zu erfüllen. Schlimmstenfalls sind die nach einem Jahr wieder unten, aber wenigstens finanziell noch halbwegs gesund - bestenfalls unterstützt man so den Bau neuer BBL-tauglicher Hallen, deren Entstehung nun mal erst bei BBL-Zugehörigkeit wahrscheinlich wird und nicht in einem Sommer realisiert werden kann. Und um hier mal noch eine positive Langzeitwirkung anzuführen: Pommer und Co sprechen immer davon, den BBL-Unterbau, also die ProA/B zu professionalisieren. Was könnte hierzu dienlicher sein, als BBL-Absteiger wie Giessen, Bremerhaven, Trier oder Tübingen, die bereits Strukturen, Halle und Fans mitbringen als Zugpferde in der ProA, während deren Ersatzvereine (Cuxhaven, Hagen, Jena) sich gepusht durch die BBL-Zugehörigkeit daran machen, auch dort ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen oder eben bei einem Abstieg immer noch gesund und in der ProA sportlich extrem leistungsfähig sind. Schaut doch bloß mal zum Fußball: Die zweite Liga war dort in den letzten Jahren nur deshalb so attraktiv, weil Vereine wie Köln, Frankfurt, Lautern, Gladbach, Nürnberg oder Bochum mitgespielt haben. ;)

Nun könnten sich natürlich einige BBL-Clubs beschweren, dass es ein sportlicher Nachteil ist, wenn sie bereits die Mindeststandards mit hohen Kosten erfüllen müssen, während die Aufsteiger für ein Jahr davon verschont bleiben. Das wäre in meinen Augen aber ein Scheinargument: Welcher aktuelle BBL-Club würde denn schon wirklich für ein Jahr in eine billigere, kleinere Halle umziehen, wenn er die Möglichkeit hätte? Mit Sicherheit kein einziger, denn die Strukturen sind nun mal überall schon da. Nur durften die etablierten BBL-Clubs diese Strukturen über Jahre hinweg aufbauen, als es diese Mindeststandards noch nicht gab, bzw. wurden diese Standards eingeführt als man eben in der ersten Liga spielte. Das ist ein historischer Vorteil - oder umgedreht: den historischen Nachteil aktueller Zweitligisten könnte man durchaus mit einer Schonfrist wenigstens etwas ausgleichen.


Abschließend nur noch zum Mindestetat: Ich sehe das genau so wie Steffen. Wenn ein Verein durch gutes Scouting, starke Nachwuchsarbeit oder einen absoluten Trainerfuchs mit 700.000 oder sonstwieviel Euro sportlich erfolgreicher ist als alles was nach ihm in der zweiten Liga kommt, dann soll man ihn auch in der BBL so weitermachen lassen. Für manche Clubs wird es selbst mit diesem Etat in der BBL zum Klassenerhalt reichen - und andere steigen halt wieder ab. So what? Ich kann mich als wirklich extrem sportinteressierter Mensch wahrlich nicht erinnern, dass es irgendwann mal eine negative Auswirkung bezüglich der öffentlichen Wahrnehmung einer Liga gab, nur weil dort ein, zwei Schießbuden verkehrten. Warum auch? Lieber sportlich nicht konkurrenzfähig als insolvent. ;)
SO MANY IDIOTS - SO FEW BULLETS!

Walter Frosch 99

Hast Du was gesagt Patte? :buck:












nein, von mir gibt's ein  :great: . Da kann man das Thema ja auch schon fast schließen, weil der Patte schon ALLES beleuchtet hat ;)
"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Hans Sarpei."

"Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl."

"Geil, endlich Sommer...da kann ich jetzt in Shorts vorm Computer sitzen" ;D

Sonic

Zitat von: patte am Freitag, 17 April 2009, 13:09:05
Also mir wäre eine Schießbude die am Ende vielleicht bloß zwei, drei Spiele gewinnt und sofort wieder absteigt tausendmal lieber als z.B. ein Köln, dass trotz bestehender und weiterer drohender Etatlücken einen Jordan, Bavcic und Milosevic nachverpflichtet und damit eindeutig Wettbewerbsverzerrung betreibt - im Gegensatz zu Giessen, die sich jeden Neuzugang von der BBL absegnen lassen müssen.

Grundsätzliche Hallenstandards sind absolut ok und die gibt es auch in anderen Sportarten. Man sollte sich in der momentanen Wirtschaftslage allerdings fragen, wo man die Grenze zieht und ob nicht vielleicht doch Übergangslösungen zugelassen werden sollten.
Beispiel Hagen: Angenommen, man würde ihnen gewähren, eine einzige BBL-Saison in der Ische zu spielen, bis alle bürokratischen Dinge bezüglich eines Ausbaus der selbigen geklärt sind oder sich eben eine andere finanzierbare Lösung gefunden hat. Schafft Hagen dies und hält zusätzlich sportlich die Klasse, dann bekommen sie auch im Folgejahr ihre BBL-Lizens. Schaffen sie es nicht, die Rahmenbedingungen innerhalb eines Jahres anzupassen bzw. nachweisbare Schritte in diese Richtung zu gehen (z.B. Bauverträge, gesicherte Finanzierungen durch Stadt oder Investoren), dann bekommen sie halt in der Folgesaison keine Lizens mehr und müssen unabhängig von der Platzierung zwangsabsteigen. Wenn sich aber im Verlauf der ersten Saison bereits andeutet, dass man sportlich sowieso wieder absteigt, dann müssen weder der Verein noch die Stadt unnötige Investitionen tätigen und alles kann zunächst beim alten bleiben, bis in ein paar Jahren vielleicht wieder der Aufstieg gelingt.

RF81 hatte es bereits angedeutet und ich will das mal noch fortführen: Welche mittelgroße Stadt ist denn schon bereit, eine neue Halle zu finanzieren, wenn man noch gar nicht weiß, ob der jeweilige Verein überhaupt in der BBL mithalten kann? Wird aber die sportliche Leistungsfähigkeit erst einmal nachgewiesen und sind die Clubs zunehmend in den Medien vertreten, dann drehen sich die Mühlen meist etwas schneller - siehe Ulm, die auch erst nach dem Erfolg eine neue Halle bekommen. Ebenso vorteilhaft wäre eine gewisse Übergangsphase für die Vereine selbst: Bislang muss ein Aufsteiger einen erheblichen Teil seines mühsam zusammen gekratzten Etats sofort zur Erreichung BBL-tauglicher Standards verwenden. In der Folge bleibt deutlich weniger Geld für das Team übrig, was sich dann wiederum massiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt und somit Zuschauer, Sponsoren und möglicherweise willige Stadträte weiter vergrault werden - siehe Beispiel Jena. Das Ende vom Lied: Die Rahmenbedingungen wurden nicht wirklich nachhaltig verbessert (Zelt in Jena, mögliches Zelt in Hagen, ein paar Notausgänge in Nördlingen, Zusatztribüne auf Krampf in Ulm), aber im Nachhinein klafft ein großes Loch in den Kassen der Vereine. Wo würden denn diese Teams stehen, wenn sie ihr Geld statt in sinnlose Krampfauflagen in ihren Kader hätten investieren können? Und wann wäre die Bereitschaft seitens der Stadt oder Investoren größer, tatsächlich nachhaltige Strukturveränderungen zu schaffen? Bei sportlichem Erfolg oder bei aus Finanznot resultierendem Nichterfolg?

Worauf ich hinaus will, ist, dass man Aufsteigern durchaus eine einjährige Übergangsphase gewähren sollte. Wegen ein, zwei "minderwertigen" Hallen wird das Produkt BBL nun auch nicht leiden. Eher im Gegenteil: Sind die Vereine sportlich erfolgreich, kommen schnell die Sympathiewerte für den "David, der im Dorf XY regelmäßig den Goliath ärgert". Und wenn jene Vereine nicht erfolgreich sind, ob sportlich oder bei der Schaffung neuer Strukturen, dann steigen sie halt nach einem Jahr wieder ab, haben sich aber finanziell wenigstens nicht übernommen und müssen auch nicht wie Jena noch (jahre)lang darunter leiden. Für mich ist dieser krampfhafte Zwang zu bestimmten Strukturen von heute auf morgen einfach extrem existensgefährdend für jeden ambitionierten Zweitligisten und sowieso absolut realitätsfern. Solange ein Verein nur in der zweiten Liga spielt, wird keine Stadt, kein Investor eine 1.500er oder 2.000er Halle durch eine neue 3.000er ersetzen - und innerhalb eines Sommers nach dem sportlichen Aufstieg ist das keinesfalls nachzuholen. Beispiel Cuxhaven: Wenn die letzte Saison mit ihrer Halle zumindest für ein Jahr hätten aufsteigen dürfen und wären dort mit Gibson, McGhee, Trice und einigen Neuverpflichtungen nur halbwegs erfolgreich gewesen, dann würden jetzt vielleicht schon die Bagger an der Nordseeküste rollen und eine neue Halle hochziehen. So wird jede Chance, neue Standorte zu entwickeln, bzw. natürlich wachsen zu lassen dank der sofortigen Zwangsauflagen bereits im Keim erstickt.

Ein weiteres gutes Beispiel sind wir selbst hier in Chemnitz: Angenommen, wir hätten in dieser Saison den Aufstieg geschafft. Die Hartmann-Halle gehört sicherlich zu den schönsten und modernsten in der zweiten Liga - für die BBL reicht sie aber dennoch nicht. Der Ausbau der Markthalle ist aber noch lange nicht durch. Ergo würde man nach einer Übergangslösung suchen, die da hieße: Zusatztribünen an den Seiten, Notausgänge und ein "markierungsfreies" Feld in der Harti oder eben teure Miete und neues Parkett in der Chemnitz-Arena. Beides würde enorme Kosten versursachen und das Team mindestens ein, zwei BBL-taugliche Spieler kosten. Folglich wären die Chancen auf halbwegs annehmbaren sportlichen Erfolg deutlich geringer und die Gefahr der "Schießbude" wesentlich höher. Nun kann sich wohl jeder selbst ausmalen, wie sich ein sang- und klangloser Abstieg bei eventuell interessierten Investoren und Stadträten auf deren Überlegungen auswirkt, die Markthalle tatsächlich zeitnah auszubauen. Könnte man sich jedoch die Mittel für Mindestanforderungen sparen und stattdessen ein besseres Team zusammenstellen, welches sich ähnlich wie Nördlingen vielleicht in der BBL etabliert, dann würden viel wahrscheinlicher im nächsten Frühjahr die Handwerker bereits in der Markthalle werkeln.

Mein persönliches Fazit lautet also: Lasst sportlichen Aufsteigern wie Cuxhaven, Hagen oder Jena ein Jahr Übergangsphase, die geforderten Mindeststandards bezüglich der Spielstätte zu erfüllen. Schlimmstenfalls sind die nach einem Jahr wieder unten, aber wenigstens finanziell noch halbwegs gesund - bestenfalls unterstützt man so den Bau neuer BBL-tauglicher Hallen, deren Entstehung nun mal erst bei BBL-Zugehörigkeit wahrscheinlich wird und nicht in einem Sommer realisiert werden kann. Und um hier mal noch eine positive Langzeitwirkung anzuführen: Pommer und Co sprechen immer davon, den BBL-Unterbau, also die ProA/B zu professionalisieren. Was könnte hierzu dienlicher sein, als BBL-Absteiger wie Giessen, Bremerhaven, Trier oder Tübingen, die bereits Strukturen, Halle und Fans mitbringen als Zugpferde in der ProA, während deren Ersatzvereine (Cuxhaven, Hagen, Jena) sich gepusht durch die BBL-Zugehörigkeit daran machen, auch dort ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen oder eben bei einem Abstieg immer noch gesund und in der ProA sportlich extrem leistungsfähig sind. Schaut doch bloß mal zum Fußball: Die zweite Liga war dort in den letzten Jahren nur deshalb so attraktiv, weil Vereine wie Köln, Frankfurt, Lautern, Gladbach, Nürnberg oder Bochum mitgespielt haben. ;)

Nun könnten sich natürlich einige BBL-Clubs beschweren, dass es ein sportlicher Nachteil ist, wenn sie bereits die Mindeststandards mit hohen Kosten erfüllen müssen, während die Aufsteiger für ein Jahr davon verschont bleiben. Das wäre in meinen Augen aber ein Scheinargument: Welcher aktuelle BBL-Club würde denn schon wirklich für ein Jahr in eine billigere, kleinere Halle umziehen, wenn er die Möglichkeit hätte. Mit Sicherheit kein einziger, denn die Strukturen sind nun mal überall schon da. Nur durften die etablierten BBL-Clubs diese Strukturen über Jahre hinweg aufbauen, als es diese Mindeststandards noch nicht gab, bzw. wurden diese Standards eingeführt als man eben in der ersten Liga spielte. Das ist ein historischer Vorteil - oder umgedreht: den historischen Nachteil aktueller Zweitligisten könnte man durchaus mit einer Schonfrist wenigstens etwas ausgleichen.


Abschließend nur noch zum Mindestetat: Ich sehe das genau so wie Steffen. Wenn ein Verein durch gutes Scouting, starke Nachwuchsarbeit oder einen absoluten Trainerfuchs mit 700.000 oder sonstwieviel Euro sportlich erfolgreicher ist als alles was nach ihm in der zweiten Liga kommt, dann soll man ihn auch in der BBL so weitermachen lassen. Für manche Clubs wird es selbst mit diesem Etat in der BBL zum Klassenerhalt reichen - und andere steigen halt wieder ab. So what? Ich kann mich als wirklich extrem sportinteressierter Mensch wahrlich nicht erinnern, dass es irgendwann mal eine negative Auswirkung bezüglich der öffentlichen Wahrnehmung einer Liga gab, nur weil dort ein, zwei Schießbuden verkehrten. Warum auch? Lieber sportlich nicht konkurrenzfähig als insolvent. ;)

Du bist zwar ein Schönredner, aber für diese kurze Stellungnahme gibt's von mir einen  :great: . Dieses Pamphlet solltest du vielleicht mal an die Herren Pommer & Co. schicken, damit die mal aufwachen. ::)
There is nothing conceptually better than Rock'n Roll.

Aalejandro

super Patte, ich denke auch, dass dein Post ALLES auf den Punkt bringt... :great:

deswegen würd ich ja mal vorschlagen, du editierst das ganze noch ein bisschen und schickst das Ding mal an die große Basketball AG, die für die BBL, ProA und ProB zuständig ist... :)

damit wärst du wahrscheinlich nich der erste, der das macht, aber vielleicht bewegt sich ja doch mal irgendwann was in die richtige Richtung! :D

ich seh es nämlich genauso, dass man den Vereinen, die hoch wollen und können, eine gewisse Übergangszeit bzw. Ausnahmegenehmigungen gewähren sollte


Edith meint: Sonic siehts genauso... 8)
Warum bistn du so?!? :buck:

BBallfreak

Zitat von: Asozi-Aal am Freitag, 17 April 2009, 13:33:32
deswegen würd ich ja mal vorschlagen, du editierst das ganze noch ein bisschen und schickst das Ding mal an die große Basketball AG, die für die BBL, ProA und ProB zuständig ist... :)


Wieso...ich denke, das könnte man auch problemlos erstmal als einfache "Gedanken eines Fans" auf SD stellen!! Den Link zu einem ähnlichen Kommentar bezüglich des Sicherheits-Hick-Hacks rund ums F4 hat mir der Beti letztens auch mal geschickt...
http://www.myvideo.de/watch/1095799/DMAX_Trailer

"Manche Menschen sind höflich genug, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, scheuen sich aber nicht davor, es mit leerem Kopf zu tun..."

Sonic

Zitat von: BBallfreak am Freitag, 17 April 2009, 13:39:51
Wieso...ich denke, das könnte man auch problemlos erstmal als einfache "Gedanken eines Fans" auf SD stellen!! Den Link zu einem ähnlichen Kommentar bezüglich des Sicherheits-Hick-Hacks rund ums F4 hat mir der Beti letztens auch mal geschickt...

Seid ihr davon auch betroffen?
There is nothing conceptually better than Rock'n Roll.

brodie

Das Problem ist nur, die Vergangenheit hat gezeigt, dass gerade die Teams, die in der erster Linie zur Schießbude wurden, danach immer ganz oder fast hops gegangen sind. Mit diesem Dasein ist bisher bei jedem Team das gesamte Gebilde immer komplett oder fast zusammengebrochen, weil das öffentliche Interesse gen Null ging, das Interesse der Sponsoren verloren ging, usw. Gerade deshalb haben auch einige alteingesessene Fans in Jena den Aufstieg immer durchaus mit Bauchschmerzen gesehen, weil man davon ausgehen konnte, dass bei direktem Wiederabstieg durchaus das komplette Aus droht. Das lag aber nicht an Auflagen der Liga, sondern ist einfach der Tatsache geschuldet, dass Jena zwar sportlich immer recht gut bestellt war, aber eigentlich die Voraussetzungen für die BBL fehlen. Selbst wenn Jena mit Lobeda und einem 700.000 Etat in die BBL gegangen wäre, hätte man mit dem Abstieg Probleme bekommen, Profi-Basketball überhaupt aufrecht zu erhalten.