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Politik-Diskussions Thread

Begonnen von vitaminbonbon, Sonntag, 18 November 2007, 23:12:07

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Bruno Borelli

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/matthias-hauer-gewinnt-wahlkreis-120-nach-neuauszaehlung-a-925395.html#js-article-comments-box-pager


3 Auszählungen - 3 mal unterschiedliche Ergebnisse.  ???
Erklärungen: "übliche Fehlertoleranz" ... :o

"In Essen seien die Zählfehler nur deshalb zur Besonderheit geworden, weil das Ergebnis so knapp war, sagte er."
Ich versuche für mich diesen Satz zu übersetzen:
-Weil es so ein knappes Ergebnis war, musste nachgezählt werden und dabei werden natürlich übliche Zählfehler gemacht. Würde man nicht nachzählen, gäbe es auch keine Abweichungen. ::) ::) ::)
-Oder anders übersetzt: würde man wo anders nachzählen, würde man noch viel größere Abweichungen feststellen.  :D
-Was auch geht: Wenn das Ergebnis sehr deutlich ist, dann fallen die kleinen Abweichungen kaum auf.  :D


Egal wie man die Aussage interpretiert, irgendwie klingt das alles nicht sonderlich vertrauenserweckend.
In dem Fall ist das Ergebnis in der Konsequenz zwar für keinen Kandidaten entscheidend, aber wäre es das, würde ich an Stelle des unterlegenen Kandidaten so lange nachzählen lassen, bis wenigstens bei zwei Auszählungen exakt das gleiche Ergebnis herauskommt.
Ich verstehe das nicht, das ist doch keine Verkehrzählung, wo man mit einer "üblichen Fehlertoleranz" leben kann!!! Das sorgt auch nicht unbedingt für eine höhere Beteiligung bei Wahlen.  :noahnung:

"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."

HobbesTheOne 99

hast du selber schonmal ausgezählt?
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Mephistopheles

Wer weiß, vielleicht kommt die UN mal auf die Idee, auch für uns Wahlbeobachter abzustellen.  :D
=> => => ChemnitzCrew <= <= <=

Bruno Borelli

Zitat von: HobbesTheOne 99 am Montag, 30 September 2013, 20:03:41
hast du selber schonmal ausgezählt?


Ich weiß auf was Du hinaus willst. Nein, ich habe noch keine Stimmen als Wahlhelfer ausgezählt. Und da die meisten das auch alle ehrenamtlich machen, habe ich höchsten Respekt vor dieser Tätigkeit.
Ich habe allerdings in meinen Leben schon viele Stunden (zusammengerechnet wohl einige Wochen) mit Nachzählen verbracht, so lange bis ein Ergebnis eindeutig war. Und dabei ging es nicht um eine Wahl die alle 4 Jahre zur Bildung eines Parlaments und einer Regierung führt, sondern zum Teil um Kassendifferenzen im Pfennig- bzw. Centbereich.  ;)


Mich stört an der ganzen Geschichte weniger die Tatsache, dass sich wohl bei mehreren Auszählungen ordentlich verrechnet wurde, sondern vielmehr die lapidare Art mit der das im Artikel von SPON kommentiert wird.


Zitat von: Mephistopheles am Montag, 30 September 2013, 22:00:32
Wer weiß, vielleicht kommt die UN mal auf die Idee, auch für uns Wahlbeobachter abzustellen.  :D


:lol:  vielleicht schicken sie uns George W. Bush zum Nachzählen oder wir schaffen uns demnächst diese tollen Wahlautomaten an!  :buck:
"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."

Herr_Rausragend

Zitat von: Mephistopheles am Montag, 30 September 2013, 22:00:32
Wer weiß, vielleicht kommt die UN mal auf die Idee, auch für uns Wahlbeobachter abzustellen.  :D

2009 hatten wir das doch schonmal, allerdings von der OSZE - damals wegen der Nicht-Zulassung von Splitterparteien wie der PARTEI etc. : Klick


Wenns auf einige wenige Stimmen ankommt find ichs auch nicht zulässig einfach nochmalig grob nachzählen zu lassen, da müssen dann schon möglichst genaue Werte her und entsprechend Aufwand betrieben werden.  Auch unabhängig davon dass beide Kandidaten eh über die Landesliste abgesichert sind. Viel schlimmer find ich allerdings noch dass es in so manchem Wahlkreis zu größeren Auffälligkeiten bei der Zusendung der Briefwahlunterlagen oder generell bei der Auszählung gekommen sein soll. In Hamburg fehlen mal eben 100.000 Briefwahlstimmen, in Detmold sind generell falsche Ergebnisse weitergemeldet worden, Bochum I hat auch falsch gezählt, in Waltrop wurde falsch zugeordnet, in München klagen viele über nicht erfolgte Zusendung der Unterlagen...

Also dass bei ehrenamtlicher Tätigkeit so manche Stimme "untern Tisch fällt" kann man ja noch erklären, wird in der anzunehmenden Größenordnung auch kaum mandatsrelevant sein. Ist sicher grundsätzlich nicht entschuldbar, aber der Praxis der Auszählung geschuldet und aufgrund der Geringfügigkeit eben hinzunehmen. Wenn allerdings anzunehmen ist, dass die Dunkelziffer an falschen/nicht gewerteten Stimmen wahrscheinlich sechs-stellige Ausmaße annimmt...Dann find ich den Ruf nach unabhängigen Wahlbeobachtern schon nachvollziehbar.
Rechtschreibfehler dienen der allgemeinen Belustigung und sind als solche natürlich beabsichtigt! Wer einen findet, darf ihn behalten ;)

Iak

Zitat von: Herr_Rausragend am Dienstag,  1 Oktober 2013, 09:49:32
Also dass bei ehrenamtlicher Tätigkeit so manche Stimme "untern Tisch fällt" kann man ja noch erklären, wird in der anzunehmenden Größenordnung auch kaum mandatsrelevant sein. Ist sicher grundsätzlich nicht entschuldbar, aber der Praxis der Auszählung geschuldet und aufgrund der Geringfügigkeit eben hinzunehmen. Wenn allerdings anzunehmen ist, dass die Dunkelziffer an falschen/nicht gewerteten Stimmen wahrscheinlich sechs-stellige Ausmaße annimmt...Dann find ich den Ruf nach unabhängigen Wahlbeobachtern schon nachvollziehbar.

Ich war auch zwei mal Wahlhelfer in Chemnitz. Das ganze war zwar ehrenamtlich, aber es gab immerhin eine Aufwantsentschädigung. Zudem arbeiten zahlreiche Angestellte der Stadt in den Wahllokalen die dort mehr oder weniger freiwillig sind. Für den Dienst am Sonntag können sie allerdings 2 reguläre Tage freinehmen. Das gefällt den meisten ;)
Worau ich hinaus will. Unser Wahlvorstand war extrem exakt. Wir haben uns beim zählen der Stimmzettel doppelt abgesichert. Zum einen wurde für jeden ausgegebenen Stimmzettel ein Strich auf einer Strichliste gemacht, die von 2 Leute kontrolliert wurde. Bei einer Wahlbeteiligung von 30% ist das Setzen eines Striches übrigens eine sehr spannende Tätigkeit, sodass dort eigentlich kein Fehler passieren kann. Zusätzlich wurden alle Wähler im Wählerverzeichnis abgehakt. Um 18 Uhr wurden beide Listen durchgezählt und es stimmte ;)

Danach wurden die Stimmzettel auch durchgezählt und mit der vorher festgestellten Zahl vergleichen. In unserem Wahllokal wurden die Stimmzettel zunächst auf die Parteien bzw. "ungültig" oder "strittig" verteilt. Danach wurden die einzelnen Haufen in 10er Stapel unterteilt und gezählt. Dabei kann es natürlich vorkommen, dass man sich verzählt. Allerdings fällt das beim zusammenzählen meistens auf und dann heißt es Fehlersuche. Es kann natürlich sein, dass sich 2 Zählfehler aufheben oder aber Fehler bewusst ausgeglichen werden, um sich Arbeitsaufwand zu ersparen. Da aber immer wieder Bürger kommen, um das zählen zu beobachten, kann letzteres eigentlich nicht passieren. Ich kann jetzt nur für ein Wahllokal sprechen. Selbst, wenn ich es gewollt hätte, eine Manipulation war nicht möglich. Daher sollte man bei solchen Aussagen wie da oben aufpassen, da die Wahlbezirksleiter meistens Beamte oder Angestellte der Kommunen sind, die mehr als nur exakt sind ;)
"Wahrheit spricht für sich allein - aber Lüge spricht durch Presse und Rundfunk."  Victor Klemperer (1881-1960)

HobbesTheOne 99

genau so habe ich es auch erlebt :great: und bei uns stimmte eine zahl eben nicht, es fehlte eine stimme im vergleich zur strichliste/haken im verzeichnis und dann hieß es suchen bzw wiederholen. der zählfehler wurde dann auch gefunden und nicht einfach "ausgeglichen".


Zitat von: Bruno Borelli am Dienstag,  1 Oktober 2013, 00:20:00

Mich stört an der ganzen Geschichte weniger die Tatsache, dass sich wohl bei mehreren Auszählungen ordentlich verrechnet wurde, sondern vielmehr die lapidare Art mit der das im Artikel von SPON kommentiert wird.


jupp, das macht keinen gelungenen eindruck :suspect:
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Bubitzzz

Bei aller Kritik muss ich die Stadt Chemnitz hier mal loben. Ich finde, unabhängig davon dass ich die Schließung der Spielplätze nicht unterstütze, dass es eine gute Sache ist, die Bürger derart ummfassend zu informieren und einen gewissen Grad an Mitbestimmungsrecht zu gewähren.

HobbesTheOne 99

Und Vitaminbonbon, schon eine Entscheidung pro oder kontra GroKo gefällt?
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Tamer Arik Ultra

Zitat von: HobbesTheOne 99 am Mittwoch,  4 Dezember 2013, 17:51:38
Und Vitaminbonbon, schon eine Entscheidung pro oder kontra GroKo gefällt?

ZitatMitgliederentscheid:
Montag: angekreutzt, nicht zugeklebt.
Dienstag: Zugeklebt, nicht abgeschickt.
Mittwoch: Abgeschickt.
War eine schwere Entscheidung... mit knappen Sieg für Bauch & Herz.

;-)
"Die Anzeigetafel sagt: Ich habe verloren. Was sie nicht sagt, ist die Loyalität und die Großzügigkeit, die ich auf dem Platz gefühlt habe. Ich habe eine Inspiration gefunden. Ihr habt mir Eure Schulter zum Anlehnen gegeben, auch als ich ganz unten war"

Iak

Im Ergebnis also Neuwahlen mit Wiedereinzug der FDP  ??? :o


:buck: :lol: :lol:
"Wahrheit spricht für sich allein - aber Lüge spricht durch Presse und Rundfunk."  Victor Klemperer (1881-1960)

HobbesTheOne 99

Ja, dazu noch die AfD und dann läufts wieder auf Union+SPD hinaus, nur das die Sozis dann mit weniger als 20% aufwarten und rebellisch wie die FDP werden
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Bruno Borelli

Ich würde Haus, Hof, Frau - einfach alles - drauf verwetten, dass die SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag zustimmen.  :)
Spätestens seit dem Zeitpunkt als Gabriel & Co. das Ergebnis der Abstimmung mit ihrem eigenen Amt verknüpften, wird es interne aussagekräftige Umfragewerte bzw. Stimmungstests gegeben haben. Selbstläufer. Darf natürlich von den Spitzenpolitikern in der SPD keiner sagen.


Vielmehr würde mich interessieren:


Wie viel Prozent der stimmberechtigten SPD Mitglieder haben sich den Vertrag vorher durchgelesen bevor sie abstimmen?  :buck:
Und was wird früher kommen? Der Mindestlohn oder Neuwahlen?  :-X
"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."

Iak

Zitat von: Bruno Borelli am Mittwoch,  4 Dezember 2013, 22:24:35
Ich würde Haus, Hof, Frau - einfach alles - drauf verwetten, dass die SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag zustimmen.  :)
Spätestens seit dem Zeitpunkt als Gabriel & Co. das Ergebnis der Abstimmung mit ihrem eigenen Amt verknüpften, wird es interne aussagekräftige Umfragewerte bzw. Stimmungstests gegeben haben. Selbstläufer. Darf natürlich von den Spitzenpolitikern in der SPD keiner sagen.


Vielmehr würde mich interessieren:


Wie viel Prozent der stimmberechtigten SPD Mitglieder haben sich den Vertrag vorher durchgelesen bevor sie abstimmen?  :buck:
Und was wird früher kommen? Der Mindestlohn oder Neuwahlen?  :-X
Bei der Frage? Hoffentlich letzteres  :-X
"Wahrheit spricht für sich allein - aber Lüge spricht durch Presse und Rundfunk."  Victor Klemperer (1881-1960)

Bruno Borelli

Sehr treffende Beschreibung der aktuellen deutschen Außenpolitik im Bezug auf Russland, die Ukraine und die USA von Jakob Augstein im Spiegel. Hier muss sich dringend was ändern!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-merkel-und-gauck-und-die-ostpolitik-a-937927.html

:great:
"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."