Neuigkeiten:

Viel Spaß im Forum. :)

Hauptmenü

Politik-Diskussions Thread

Begonnen von vitaminbonbon, Sonntag, 18 November 2007, 23:12:07

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 6 Gäste betrachten dieses Thema.

der Aysche

Zitat von: pizzapasta am Sonntag, 22 September 2013, 20:27:20
Zitat von: AlexTine+Emilia 99 am Sonntag, 22 September 2013, 20:06:27
Zitat von: pizzapasta am Sonntag, 22 September 2013, 19:10:33
Zitat von: AlexTine+Emilia 99 am Sonntag, 22 September 2013, 19:06:50
Na toll.. Vier Jahre weiterer Stillstand! Da frage ich mich wie doof die Deutschen sind, einer Partei den Regierungsauftrag zu erteilen die im Bundesrat keine Mehrheit hat und nur mit großen entgegenkommen der SPD gegenüber Gesetze erfolgreich platzieren kann! Das kostet Zeit, das kostet Geld...  :(

Rot-Grün hätte mehr Geld gekostet - denkt zumindest ein doofer Deutscher. ;)

Dein Post zeigt ganz kurz und knapp das du das Problem dieser Regierung nicht begriffen hast!  ;)

Klassisches Statement von links... Immer begreifen es die anderen nur nicht. Man kann auch einfach zur Kenntnis nehmen, dass man mit solchen Themen eben nur eine Minderheit der Bevölkerung vertritt.


Auch kein besseres Statement, quasi das gleiche in Schwarz...


Ehrlich gesagt gibt es zur allmächtigen Regierungspartei keine sich abhebende Alternativlösung. Der Bürger wählt halt das Original anstatt die Nachahmer, Klientelparteien wie Grüne oder Linke haben Ihre Stammwähler sowieso (es sei denn es zieht sie auch mal wieder Richtung Mitte...) Jetzt muss man schauen welchen Koalitionspartner Mutti nun zerstört (ich würde es der AfD gönnen, aber selbst das geht nicht...)


Wie man allerdings dem Heinrich das Direktmandat wieder geben kann... ::)
Gäääämniiids <-> Neeeeiiinooooors

Matze

Zitat von: der Aysche am Sonntag, 22 September 2013, 20:50:53
Wie man allerdings dem Heinrich das Direktmandat wieder geben kann... ::)

richtig - aber die Ergebnisse zeigen doch dass da nur nach Parteien gewählt wird und du als Kandidat kaun Chancen hast dem entgegenzuwirken.

jolu

Der Präsi macht den Dritten an Direktkanidatur.  Mit rund 29 000 t Stimmen hat er immerhin 5500 Stimmen mehr gesammelt, als Wähler in Chemnitz die SPD wählten.

Das Heinrich mMn relativ farblos ein glatten Durchmarch hinlegt ist schon erstaunlich und zeugt doch davon, dass die Direktkanidaturwahl eben doch von der der Bundestagswahl abhängt.
Dies schrieb Matze schon vor paar Seiten.

Ein Vergleich sei noch gestattet:
Tiefensee räumt als Dritter in seinem Wahlbezirk rund 34 000 Stimmen ab, bei ca 212 T Wahlberechtigten.
Bei uns waren wohl rund 201 T Wahlberechtigte.

dio

Zitat von: Matze am Sonntag, 22 September 2013, 20:50:45Aber er kommt gut bei der Bevölkerung an weil er sich gut verkauft. Wenn er weg ist bin ich persönlich überzeugt, dass da auch Prozente fehlen. Genauso bin ich mir sicher, mit einem FDP-Mann Westerwelle an der Spitze des Wahlkampfes wäre die FDP im Bundestag, weil er auch eine Type ist die ankommt. Einen Rössler und Brüderle konnte man ja öffentlich in den Skat drücken (auch wenn sie sicher was drauf haben)


Hm naja, 2005 hatte die Linke nach der Fusion auch 8,x% und 2009 ein kleines Hoch, was jetzt schon wieder runtergegangen ist. Eine konkrete Steigerung nach oben sehe ich da nicht. Ich sage ja auch, der Gysi ist prinzipiell kein schlechter, nur wird ihm "seine" Vergangenheit, mglw. zu Unrecht, immer irgendwie im Weg stehen.


Naja, Westerwelle an der Spitze, das gab es schon mal, wird keinen mehr hinter dem Ofen herholen. Habe eher mitbekommen, dass ihm nachgesagt wird, er würde nichts machen. Dass er der aktivste Außenminister bis dato ist/war, kommt nicht so rüber.


Davon abgesehen hat die FDP nun 4 Jahre Zeit sich eine Identität zu schaffen und das nächste mal vielleicht mit wirklichem Profil anzutreten.

HobbesTheOne 99

Zitat von: AlexTine+Emilia 99 am Sonntag, 22 September 2013, 19:06:50
Na toll.. Vier Jahre weiterer Stillstand! Da frage ich mich wie doof die Deutschen sind, einer Partei den Regierungsauftrag zu erteilen die im Bundesrat keine Mehrheit hat und nur mit großen entgegenkommen der SPD gegenüber Gesetze erfolgreich platzieren kann! Das kostet Zeit, das kostet Geld...  :(

Vielleicht hat man gerade wegen dem Bundesrat die Union gewählt. Oder einfach aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten: "it's the economy, stupid" hieß es schon erfolgreich bei Clinton und auch für Deutschland dürfte das gestern gegolten haben. In Europa ständig neue Meldungen von hohen Arbeitslosigkeitszahlen, zu vielen Jugendlichen ohne Job, schrumpfenden Wirtschaften. Im Gegensatz dazu Deutschland: Rekordbeschäftigung, brummende Wirtschaft, Steuerrekordeinnahmen. Uns scheint es also im Vergleich zu den Nachbarn gut zu gehen. Schuld daran bzw dafür verantwortlich gemacht wird stets die Regierung. Hier hätte die SPD ansetzen können, Steinbrück hätte es vermutlich auch gern getan, ging aber nicht mit dem entgegenstehenden Wahlprogramm. Na und die FDP stand doch irgendwie nur für Streit, umstrittene Lobbyarbeit (Hotelmehrwertsteuer) und sonst für ziemlich wenig außer "es braucht eine liberale freiheitliche Partei". Aber wozu eigentlich? Dazu nervte am Ende auch noch die schon übliche zweitstimmenkampagne. So bekam Merkels Union den "Denkzettel" für die aktuelle (wirtschaftliche) Lage Deutschlands. Bundesrat hin oder her, den weg einer Rot-Grünen Bundestags- und Bundesratsmehrheit wollte die Mehrheit nicht gehen, vermutlich bewusst.
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

piTTi

Die CDU wurde wegen Merkel gewählt und die gibt es nicht auf Länderebene.

Bruno Borelli

Zitat von: piTTi am Montag, 23 September 2013, 07:38:34
Die CDU wurde wegen Merkel gewählt und die gibt es nicht auf Länderebene.

Vom Gefühl her hat die "Person Merkel" locker um die 10 %Punkte gebracht und diese Mehrstimmen wohl recht gleichmäßig verteilt aus allen anderen Parteienlagern geholt.

Nun am Ende ist aber für mich ein zufriedenstellendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass ein Kanzler Steinbrück vor der Wahl extrem unrealistisch war. Die FDP grandios geschlagen (was ich dann bei allem Optimismus nicht erwartet hätte) und Merkel braucht einen Regierungspartner, der sich auch nicht unter Wert verkaufen muss und eine Reihe von Zugeständnissen einfordern kann, da es ja rechnerisch immerhin zu einer linken Regierung reichen kann.
Wenn sich die SPD und die Grünen nicht gegenseitig ausstechen um schneller in die Regierung zu kommen, glaube ich dauert die Regierungsbildung recht lang. Und wenn die Kröten die man schlucken müsste zu groß werden und vielleicht schon fast Weihnachten ran ist, dann ist die Hemmschwelle zu einem linken Bündnis doch nicht ganz so hoch.
Frei nach der Devise von Jakob Augstein: "Im Zweifel links"  ;)
"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."

fairerSportler

beginnen möchte ich einmal mit der frage von Bruno: ja, mir ging es ganz genauso-obwohl ich diese Trennung wirklich spitze finde, damit den leuten vielleicht mal klar wird, dass dies 2 verschiedene Parteien sind.

Ansonsten ist dieses Ergebnis aus mehreren Gründen sehr bemerkenswert:
1. Direktkandidaten stellt fast nur noch die CDU, mit Ausnahme von ein paar Besondersheiten in Berlin, im Ruhrgebiet, Nordhessen, Bremen, Hamburg und Niedersachsen. Gäbe es hier nicht ein so wahnsinnig hohes Zweitstimmenergebnis der CDU würde der Bundestag vermutlich aus 800 Abgeordneten bestehen - sollte man sicherlich mal genauer drüber nachdenken (es gibt 4 Überhangmandate und daraus resultieren 32 mehr Abgeordnetensitze - man stelle sich vor, wenn es 24 Überhangmandate wären - wenn FDP und AFD, denen beide nicht sehr viel gefehlt hat, ins Parlament gekommen wären, wäre man nicht weit davon entfernt).

2. Deutschland ist quasi ein dreigeteiltes Land.
Im Osten ist die SPD fast nicht vorhanden. Die CDU stark, die Linke verliert.
Im Süden gibt es quasi nur CDU und CSU, die SPD auch hier schwach (je weiter südlich umso schwächer) und selbst Grüne haben es dort sehr sehr schwer, die Linke ist dort unter ferner liefen.
Im Westen und Norden ist die SPD sehr stark, die CDU ordentlich, dazu gibt es noch relativ ordentliche Grüne und Linke.

Wenn man es noch mehr aufdrösselt, gibt es auch im Norden sehr sehr starke CDU Bastionen- vor allem in den ländlichen Gebieten und in den Städten ist die SPD sehr stark.
3. Für das zweitschlechteste SPD Abschneiden in der Geschichte der BRD sind somit die Gründe klar, hätte die SPD im Süden und Osten auch nur 25 % erreicht, würde sie ganz locker über den 30 % liegen.

4. Der FDP fehlen 103.000 Stimmen um in den Bundestag einzuziehen. Sie scheint am meisten von der AFD benachteiligt worden zu sein, was mich dann doch sehr überrascht, da ich vom Wahlprogramm dieser die meisten Schnittstellen noch mit der CDU gesehen habe.

5. Die Häme die die FDP von nahezu allen anderen Parteien erhalten hat, verwundert mich persönlich sehr. Selbst bei der CDU wird da unter der Hand Hohn und Spott ausgebreitet. Wenn das mal nicht in vier Jahren (sofern es wirklich so lange dauert) ganz anders aussehen könnte. Klar wurden von der FDP am Anfang der Legislaturperiode große Fehler begangen, aber die größten Schwachstellen dieses Kabinetts lagen sicherlich nicht bei den FDP geführten Ministerien- von daher ist das schon bemerkenswert, dass die, vorsichtig ausgedrückt, nicht optimale regierungsführung nur der FDP angekreidet wurde.

6. Der Wähler ist nicht fähig oder willens zwischen Erst- und Zweitstimme zu unterscheiden. Anders kann man sich gewisse Ergebnisse, gerade in Sachsen, nicht erklären. Da gibt es Abgeordnete, die in Berlin nichts, aber auch wirklich gar nichts für die Region erreichen, und trotzdem werden sie mit mehr Stimmen als die Zweitstimmen der Partei gewählt (am augenscheinlichsten für mich Herr Heinrich in Chemnitz und Herr Baumann im Erzgebirge). Und auch im Bundestag ordentlich arbeitende (Herr de Maiziere, Herr Wanderwitz) können sich nicht deutlich abheben. Zeigt mMn mal wieder, dass dieses Wahlsystem kompletter Unfug ist.
7. Programme für deutsche Wahlen nicht notwendig. Andere Schlussfolgerungen kann man doch aus diesem Wahlergebnisse nicht mehr ziehen.

Persönlich noch ein paar Bemerkungen und Fragen:

Ich vertrete ja schon immer die Theorie, dass sich die Auswirkungen von politischen Entscheidungen erst nach 5- 8 Jahren zeigen. Daher sehe ich die derzeitige Situation mitnichten als Verdienst von Frau Merkel an. Wenn sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten 4 Jahren genauso entwickelt, ja, dann hat sie mir ihrer Politik der ruhigen Hand (man könnte auch sagen des Nichtstuns) alles richtig gemacht. Warten wir das dann einmal ab. Das dies für den normalen Wähler schwer zu verstehen ist, ist aber auch klar.

Gespannt bin ich, ob es die CDU schafft, die CSU im Zaum zu halten. Schon heute geht ein viel zu hoher Prozentsatz des Verkehrs- und Bauministeriums nach Bayern - hier erwarte ich übrigens auch von den sächsischen CDU Abgeordneten deutlichen Widerspruch.

Ich gebe übrigens die Prognose ab, dass es eine schwarz-grüne Koalition geben wird- nach allem was ich aus Berlin schon vor der Wahl gehört habe, halte ich dies für am wahrscheinlichsten. Und aus Sicht der SPD für die einzig richtige Entscheidung. Denn noch einmal eine Koalition neben Merkel übersteht die SPD nicht.....

Ach und @ pizzapasta: Ich bin ja bei vielem bei dir. Nur, wenn du das Programm der Union anschaust, wirst du vieles von dem was du kritisierst dort auch finden. Ohne FDP gäbe es schon längst die Euro-Bonds, eine ganz andere Steuerpolitik etc., pp. Und wieso denkst du denn, dass eine Frau Merkel es besser machen wird, die es immer noch schafft in Zeiten der größten Steuereinnahmen aller Zeiten fast Rekordneuverschuldungen zu fabrizieren? In der Geschichte der BRD hat bisher nur eine Partei wirklich schmerzhafte Reformmassnahmen durchgeführt, die mehr als nur zum Wohle des Landes waren - und diese Partei wird bis heute vom Wähler dafür abgestraft, das verstehe wer will ;)

Bruno Borelli

@fairersportler

Zustimmung in fast allen Punkten!  :great:
Dass es innerhalb der Union auch Häme fürs FDP Ergebnis gab und gibt, kann ich allerdings gut verstehen. Eine Person ist wohl sogar richtig froh drüber - auch wenn die Person dies öffentlich nie zugeben wird/darf. Kleiner Tipp: war gestern immer mal im Fernsehen zu sehen und trug eine schwarz-grüne Halskette  :buck:

Zitat von: fairerSportler am Montag, 23 September 2013, 09:36:48
Ich gebe übrigens die Prognose ab, dass es eine schwarz-grüne Koalition geben wird- nach allem was ich aus Berlin schon vor der Wahl gehört habe, halte ich dies für am wahrscheinlichsten. Und aus Sicht der SPD für die einzig richtige Entscheidung. Denn noch einmal eine Koalition neben Merkel übersteht die SPD nicht.....

Das ist für mich inzwischen auch das Wahrscheinlichste. Aber wie gesagt bestimmt nicht vor November.
"....weil irgendwann alles mal kaputt geht. Du wirst es auch noch gewahr werden, eines Tages fällt Dir einfach ein Bein ab."

Walter Frosch 99

Zitat von: fairerSportler am Montag, 23 September 2013, 09:36:48
4. Der FDP fehlen 103.000 Stimmen um in den Bundestag einzuziehen. Sie scheint am meisten von der AFD benachteiligt worden zu sein, was mich dann doch sehr überrascht, da ich vom Wahlprogramm dieser die meisten Schnittstellen noch mit der CDU gesehen habe.

Mich überrascht das nicht. Die AfD hat tatsächlich (rechnet man bei der Wählerwanderung mal die vorigen Nichtwähler raus, bei denen man das politische Lager nicht zuordnen kann) 60% ihrer Stimmen von den Liberalen und Linken abgezogen...soviel dann auch zur "rechtslastigen" Partei.

Es mag zwar sein das zum Wahlprogramm die meisten Schnittstellen zur CDU gegeben sind, aber das sind im Wesentlichen die Punkte, welche für die AfD Wähler unwichtig sind. In Sachen Familien- und Integrationspolitik ist die AfD sicherlich sehr konservativ und ähnlich wie die CDU aufgestellt. Das sind aber sicherlich nicht die Kernpunkte der Partei und wem dies wichtig ist, der kann auch gleich das Original wählen. Wähler der AfD erhoffen sich wohl eher starke Opposition im Umgang mit der Merkelschen Euro- und Europapolitik, ausufernde Eurobürokratie, Stärkung der Bürgerrechte (Datenschutz, mehr plebiszitäre Elemente) etc....alles Themen die auch gut bei FDP und teilweise der Linken aufgehoben wären. Deswegen werden wohl nicht wenig enttäuschte Wähler beider Parteien, insbesondere der FDP das Lager gewechselt haben. Der AfD traut man dann doch eher mehr Konfrontation und Opposition zu, auch wenn's natürlich teilweise populistisch im Wahlkampf war, stecken da zumindest (im Gegensatz zu manch anderen Protestparteien) ein paar kluge Köpfe dahinter, die etwas Ahnung von der Materie haben. Wird ja nicht umsonst auch "Professorenpartei" genannt...auch wenn sie vielleicht sehr altklug daherkommen.
"Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Hans Sarpei."

"Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl."

"Geil, endlich Sommer...da kann ich jetzt in Shorts vorm Computer sitzen" ;D

HobbesTheOne 99

Fairer, der Erfolg der Agenda 2010 ist der spd peinlich, sie lehnt das doch mittlerweile öffentlich ab, schämt sich ein bissl dafür. Die SPD will damit nix zu tun haben, es zum Teil revidieren, also heftet sich Merkel den Erfolg ran.  Leicht zu verstehen, warum die SPD abgestraft wird. Dazu ein linkes Programm mit einem sozialliberalen Kandidaten, fasziniert keinen der Flügel.

Zur FDP: womit ist dir die FDP die letzten Jahre aufgefallen? Streit, Streit, Streit.
Kein Thema und sie hätten welche setzen können, zuletzt beim thema NSA. Man lieferte nur "Freiheit", aber was ist das denn? Und zum Abschluss noch das betteln nach Stimmen, davon hatten die Leute nun eben mal die schnauze voll.

Themen fanden auch deshalb nur schwer gehör, weil die letzten Jahre eh nur ein thema präsent war: Eurokrise. Das Thema hat dann eben auch den Reformbedarf im Inland verdeckt, die Regierung hat ihn nicht hervorgeholt, die Opposition war nicht stark genug oder hat selber keine gute, mehrheitsfähige Lösung. Bin gespannt, ob die nächsten Jahre was von den dringenden Problemen abgearbeitet wird oder wieder nur Euro und Europa relevant sind, auch medial...
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Mephistopheles

Noch vor 24 Stunden war ich davon sicher überzeugt, dass es eine große Koalition geben wird. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber noch in dem Glauben, dass die CDU nicht mehr als 40 % der Stimmen bekäme.


Nun aber würde es für schwarz-grün reichen. Die Vorteile für die Union liegen auf der Hand: Bei einem solchen Kleingewicht hätte man leichtes Spiel beim Regieren. Blöd bei dieser Variante ist nur, dass der Bundesrat noch in SPD-Hand ist. Aber das wird wohl nicht mehr lange so bleiben, so lange es die SPD nicht versteht, sich beim Wahlkampf am Bürger auszurichten.


Für die Grünen könnte eine schwarz-grüne Regierung aber ähnliche Folgen haben, wie jetzt für die FDP (und zuvor die SPD): Es würde viele Stimmen bei den nächsten Wahlen kosten. Nun ist die Frage, ob das die jetzigen Köpfe der Grünen juckt oder sich mit einer Amtsniederlegung 2017 gut anfreunden können.  :suspect:


Dass die FDP nicht mehr im BT ist, stört mich wenig. Mag sein, dass sie in der Vergangenheit einiges für das Land getan hat. Aber in den vergangenen 4 Jahren hat sie schlicht ihre damaligen Wähler vergrault, indem die Wahlversprechen nicht umgesetzt worden, obwohl man in der Regierung war (Steuerreform, kein Atomkraftausstieg usw.). Auch außenpolitisch traf man nicht unbedingt den Nerv der Bürger, als man mit der Bundeswehr hier und da den Weltfrieden sichern wollte.


Ansonsten muss ich dem fairen Sportler bei seiner Kritik am Wahlsystem recht geben: Bei einem Einzug einer der Splitterparteien AfD oder FDP  :buck:  wäre das ein enormer Bundestag geworden mit nicht unerheblichen Mehrkosten für den Steuerzahler. Auch stimmt es wohl, dass das Wahlsystem von vielen Bürgern nicht richtig verstanden wird. Hier ist es dann aber auch vielleicht Sache der Parteien / Kanditaten, diese Art der Aufklärung bürgernah vorzunehmen.


Passiert das nicht, dann kommt halt das heraus, was man im Chemnitzer Wahlkreis beobachten konnte. Einem Wahlkreis, der seit Jahrzehnten immer von der SPD im Stadtrat geführt wird... schade.

=> => => ChemnitzCrew <= <= <=

pizzapasta

Zitat von: fairerSportler am Montag, 23 September 2013, 09:36:48
Ach und @ pizzapasta: Ich bin ja bei vielem bei dir. Nur, wenn du das Programm der Union anschaust, wirst du vieles von dem was du kritisierst dort auch finden. Ohne FDP gäbe es schon längst die Euro-Bonds, eine ganz andere Steuerpolitik etc., pp. Und wieso denkst du denn, dass eine Frau Merkel es besser machen wird, die es immer noch schafft in Zeiten der größten Steuereinnahmen aller Zeiten fast Rekordneuverschuldungen zu fabrizieren? In der Geschichte der BRD hat bisher nur eine Partei wirklich schmerzhafte Reformmassnahmen durchgeführt, die mehr als nur zum Wohle des Landes waren - und diese Partei wird bis heute vom Wähler dafür abgestraft, das verstehe wer will ;)

Das ist mir durchaus bewusst, aber hier ging es doch eher um das kleinste Übel. Was ist denn die Alternative? Was waren denn in den verschiedenen Wahlprogrammen die Punkte für Menschen zwischen 25 und 50, die nicht Geringverdiener sind oder gar ganz von Sozialleistungen abhängen? Die FDP hätte sicherlich genau wie die Grünen das Potenzial dazu, diese Wähler zu vertreten. Aber erstere braucht jetzt erst einmal vier Jahre, um sich ihrer Grundwerte wieder bewusst zu werden und letztere stoßen ihre bisherige Wählerschaft vor den Kopf, indem sie ihren Realismus aus der Regierungszeit nach und nach ablegen und inzwischen auch noch erfolglos bei den Linken fischen. Und das ist der eigentliche Grund für Merkels Stärke im Bund. Die FDP schießt sich ganz allein raus und die Opposition startet eine Sozial- und Umverteilungsdebatte, die es in der beschworenen Dimension in Deutschland derzeit nicht gibt.

HobbesTheOne 99

Zitat von: Mephistopheles am Montag, 23 September 2013, 14:27:26

Nun aber würde es für schwarz-grün reichen. Die Vorteile für die Union liegen auf der Hand: Bei einem solchen Kleingewicht hätte man leichtes Spiel beim Regieren. Blöd bei dieser Variante ist nur, dass der Bundesrat noch in SPD-Hand ist. Aber das wird wohl nicht mehr lange so bleiben, so lange es die SPD nicht versteht, sich beim Wahlkampf am Bürger auszurichten.

Generell bin ich gespannt, wer denn zuerst "umfällt": Rot oder Grün :suspect: Aber einfach wird es für Merkel mMn so oder so nicht. Die SPD hat erlebt, was bei rauskommt, wenn man nur auf friedliche Zusammenarbeit macht: die gute Arbeit schreibt der Wähler der Kanzlerin zu. Die werden schön aufmucken. Selbiges gilt für die Grünen, eigene Themen müssen unbedingt durchgesetzt werden. Bloß nicht abkanzeln lassen. Dank an die FDP für die Warnung. Zur Not haben sie eben auch noch die Drohung von Rot-Rot-Grün im Köcher, die nun auch der erste nicht mehr gänzlich ausschließen will und die Linken betteln ja eh schon. Und zur Krönung gibt es im Süden noch König Horst, der fleißig die PKW-Maut gegen irgendwas eintauschen wird. Vielleicht lässt er sie sausen, wenn der Koalitionspartner das Betreuungsgeld akzeptiert und noch paar Euro in die bayrischen Fernstraßen fließen.


Zitat von: Mephistopheles am Montag, 23 September 2013, 14:27:26

Auch außenpolitisch traf man nicht unbedingt den Nerv der Bürger, als man mit der Bundeswehr hier und da den Weltfrieden sichern wollte.

War nicht genau das Gegenteil der Fall? Forderungen nach einer Reaktion gab es von Westerwelle zwar genug, aber nie ging es dabei um deutsche Soldaten, vielmehr sollte das immer eine Aufforderung an die USA sein, dass sie mal bitte schnell was machen sollten, sie können das doch so gut und sind eh dran gewöhnt. Wir Deutschen können aber leider nicht mitmachen, nein, das geht wirklich nicht.
"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Walter Scheel

Herr_Rausragend

Zitat von: HobbesTheOne 99 am Montag, 23 September 2013, 16:38:11
Zitat von: Mephistopheles am Montag, 23 September 2013, 14:27:26

Nun aber würde es für schwarz-grün reichen. Die Vorteile für die Union liegen auf der Hand: Bei einem solchen Kleingewicht hätte man leichtes Spiel beim Regieren. Blöd bei dieser Variante ist nur, dass der Bundesrat noch in SPD-Hand ist. Aber das wird wohl nicht mehr lange so bleiben, so lange es die SPD nicht versteht, sich beim Wahlkampf am Bürger auszurichten.

Generell bin ich gespannt, wer denn zuerst "umfällt": Rot oder Grün :suspect: Aber einfach wird es für Merkel mMn so oder so nicht. Die SPD hat erlebt, was bei rauskommt, wenn man nur auf friedliche Zusammenarbeit macht: die gute Arbeit schreibt der Wähler der Kanzlerin zu. Die werden schön aufmucken. Selbiges gilt für die Grünen, eigene Themen müssen unbedingt durchgesetzt werden. Bloß nicht abkanzeln lassen. Dank an die FDP für die Warnung. Zur Not haben sie eben auch noch die Drohung von Rot-Rot-Grün im Köcher, die nun auch der erste nicht mehr gänzlich ausschließen will und die Linken betteln ja eh schon. Und zur Krönung gibt es im Süden noch König Horst, der fleißig die PKW-Maut gegen irgendwas eintauschen wird. Vielleicht lässt er sie sausen, wenn der Koalitionspartner das Betreuungsgeld akzeptiert und noch paar Euro in die bayrischen Fernstraßen fließen.


Hm ich glaub nicht dass sich die SPD ernsthaft nochmalig als Juniorpartner in einer großen Koalition die großen Themen von der "Übermutti" wegschnappen lässt...Der Gabriel im Außenamt als Vizekanzler? Mir aus versch. Gründen unvorstellbar. Die Genossen werden lieber weiterhin Opposition machen wollen und auf eine (bessere) Regierungsoption zu den nächsten Wahlen hoffen. Als stärkster Part in der Opposition hat man doch dank dem Gewicht im Bundesrat auch so die ein oder andere Möglichkeit Einfluss zu nehmen...Alles andere würde mich jedenfalls überraschen.

Die Linken fallen als Partner für die Union raus, bleiben nur noch die Grünen. Die werden ganz genau um ihre Position wissen und sich möglichst teuer verkaufen - 2 Ministerien (Umwelt und Außen?) sollten da schon drin sein. Beispielhaft für mich Trittin in der Elefantenrunde: Erst artig der Merkel gratulieren und im Anschluss doch wieder auf Abstand zu gehen...nicht dumm, der Mann. Inwiefern sich natürlich das Grüne Spitzenpersonal in einer solchen Regierung wiederfinden kann? Wird man sehen.





Rechtschreibfehler dienen der allgemeinen Belustigung und sind als solche natürlich beabsichtigt! Wer einen findet, darf ihn behalten ;)